Sonntag, 23. Juli 2006

Bericht 033 (17.07.06 bis 01.08.06)

Naja, über meine Zeit in "Basel" gibt es eigentlich nicht so viel zu berichten. Ich habe meine Familie wieder getroffen, habe mit ein paar Freunden abgemacht und konnte bei herrlichem Wetter wieder einmal ein paar Runden joggen gehen. Ausserdem konnte ich wieder einmal die Vornehmlichkeiten der sog. "ersten Welt" geniessen: saubere Badezimmer, gute Better, pünktliche öffentliche Verkehrsmittel, etc. ;-)

Am meisten beschäftigte mich aber das zusammenstellen meiner neuen Reiseausrüstung. In "Zürich" und "Basel" klapperte ich wieder einmal alles ab, was Outdoor- und Trekking-Sachen verkauft. Unterdessen hatte sich ein Blog-Leser schon Sorgen gemacht, dass ich gemäss meiner "Wunschliste" viel zu viel mit mir herumschleppen müsste. Ich kann insofern beruhigen, dass mein Gepäck trotz zahlreichen neuen Sachen nur ein Kilo schwerer geworden ist. Die Vernunft war stärker, und ich habe viele Gegenstände zuhause gelassen, und mir nicht alle meine Wünsche erfüllt. "Andy's Traveling Equipment" werde ich dann bei Gelegenheit wieder einmal aktualisieren. (Bild 1: Durchgestylte Strassenwischer(innen) gibt es wahrscheinlich nur in Basel)

Wie ihr vielleicht gesehen habt, heisst es jetzt im Titel dieses Posting nicht mehr "Wochenbericht xyz", sondern einfach nur noch "Bericht xyz". Ich werde zukünftig nicht mehr im Wochentakt "rapportieren" ;-) Die Berichte werden nun mehr oder weniger nach Lust, Laune und verfügbarer Zeit publiziert. Dafür werde ich schauen, dass ich mehr Fotos in einer geeigneten Form aufs Netz stellen kann. Ich empfehle meinen geschätzten Lesern gerne noch einmal, doch am einfachsten meinen Newsletter zu abonieren ( "So funktioniert's!"). Damit wird man per Email darauf aufmerksam gemacht, dass ich ein neues Posting veröffentlich habe.

Im nächsten Bericht lest ihr dann über meine ersten Tage in "Bangkok".

Samstag, 22. Juli 2006

How to contact Andy?

Mich kann man wie foglt kontaktieren, wobei Email sicherlich die erfolgversprechenste Methode ist...

Email:

  • andy_vuelta (at) hotmail.com
Instant Messaging:
  • MSN: andy_vuelta (at) hotmail.com
  • Yahoo: vueltaa (at) yahoo.com
  • ICQ: 2433316
  • Skype: vueltaa
    My status
Mobile:
  • Schweiz: +41 79 292 45 25 (CoopMobile)
  • Thailand: +66 5 495 82 24 (happy)
  • Malaysia: +60 14 609 76 91 (Digi)
  • Indonesien: +62 81 387 50 34 76 (SIMpati)
  • Philippinen: +63 91 66 45 85 43 (Globe)
  • Thailand: +66 8 31 37 11 61 (happy)
  • China: +86 1 36 08 17 84 34 (China Mobile)

Sonntag, 16. Juli 2006

Wochenbericht 032 (10.07.06 bis 16.07.06)

Mit Woche 32 war meine letzte Woche in "Südamerika" angebrochen. Ich verbrachte in "Taganga" den Montag wieder einmal ein bisschen mit dem süssen Nichtstun. Ausschlafen, ein bisschen an den Strand liegen, in der Mittagshitze ein bisschen in der Hängematte liegen, usw. Leider war dann aber um 15:00 Uhr das schöne Leben auch schon wieder vorbei. Ich musste meine Sachen zusammenpacken und nach "Santa Marta" zurückfahren, den um 19:00 fuhr mein Bus nach "Bogotá". Bevor ich mich aber auf meine letzte Busfahrt machte, ging ich in "Santa Marta" noch einmal in mein Lieblingsrestaurant, wo ich mir noch einmal ein frisches Fischfilet und eine riesige Portion frischen Fruchtsaft mit Milch bestellte. (Bild 1: Einbaum-Fischerboot in Taganga)

Die Fahrt nach "Bogotá" (2'600 M.ü.M.) dauerte wieder einmal ziemlich lange. Ich kam am nächsten Tag erst um 12:00 an. Auf der Reise von "Calí" nach "Santa Marta" in der Vorwoche hatte ich eine ältere Frau kennengelernt und mich länger mit ihr unterhalten. Am Schluss unseres Gespräches gab sie mir ihre Telefonnummer und sagte mir, dass ich mich melden solle, wenn ich dann nach "Bogotá" kommen würde. Dies hatte ich am vergangenen Sonntag gemacht, und sie hatte mich eingeladen, bei ihrem Sohn im Zentrum zu übernachten. Ihren Sohn sollte ich allerdings bei ihr im Haus das erste Mal treffen. Wie auch immer, ich fuhr vom Bus-Terminal in "Bogotá" zu ihrem Haus, welches in einem der besseren Quartiere von "Bogotá" lag. Ich wurde dort schon von ihrem Sohn Juan Sebastián und seiner Grossmutter Olga mit dem Mittagessen erwartet, welches natürlich von der hauseigenen Köchin serviert wurde. Da Juan nach dem Essen wieder arbeiten gehen musste, gab er mir seine Wohnungsschlüssel und seine Adresse, und sagte, dass ich es mir gemütlich machen könnte... ;-) Die kannten mich kaum, aber ich hatte die Wohnungsschlüssel?! Das war wieder einmal die berühmte kolumbianische Gastfreundschaft... :-) (Bild 2: Wohnzimmer von Juan und Daniel in Bogotá)

Ich liess mich mit einem Taxi zur Wohnung von Juan fahren, und legte mich zuerst einmal für ein Stündchen auf's Ohr, da ich im Bus fast nicht geschlafen hatte. Am späteren Nachmittag machte ich dann einen ersten kleinen Rundgang in meiner Wohnumgebung. Am Abend lernte ich dann noch den WG-Kollegen von Juan, Daniel, kennen.

Am Dienstagmorgen machte ich mich dann schon früh auf, um "Bogotá" noch ein bisschen zu erkunden. Ich ging zuerst ins "Museo del Oro (Goldmuseum)", eines der besten Museen in Südamerika, welches ich besucht hatte. In diesem Museum werden Goldfundstücke aus ganz "Kolumbien" gezeigt, unter anderem auch ein paar wenige Fundstücke aus "Ciudad Perdida". Ich traf dann dort auch zufällig auf den Holländer Sebastian, welcher ebenfalls mit mir auf dem "Ciudad Perdida"-Trek war. Danach besichtigte ich noch das historische Zentrum von "Bogotá". Leider hat "Bogotá" ausser ein paar schönen Kolonialgassen nicht so viel Schönes zu bieten. Man sieht in den Strassen leider auch extrem viel Armut. (Bild 3: Goldkunstwerk aus der Ausstellung des "Museo del Oro")

Gegen Abend machte ich mich dann noch auf, um mit dem "Teleférico (Seilbahn)" zum Aussichtspunkt "Cerro de Monserrate" zu fahren. Da ich meinen Gastgebern versprochen hatte, dass ich an diesem Abend das Abendessen kochen würde, machte ich mich nach dem Aussichtspunkt auf, um die Kochzutaten in einem Supermarkt einzukaufen. Es gab dann Rösti mit Käse an einer Tomatensauce und frischen Ananassaft. Da wir nach dem Essen alle ziemlich voll waren, verzichtete ich an meinem letzten Abend in Südamerika auf den Ausgang. Dafür konnte ich in Ruhe meine sieben Sachen für den Flug am nächsten Tag zusammenpacken. (Bild 4: Capitolio Nacional auf dem Plaza Simon Bolívar in Bogotá)


(Bild 5: Panoramabild von Bogotá vom Cerro de Monserrate aus fotografiert)

In irgend einer geistigen Umnachtung hatte ich vor dem Einschlafen meinen Wecker auf 05:50 anstatt auf 04:50 gestellt. Dementsprechend wachte ich auch eine Stunde zu spät auf. Zum guten Glück war schon alles gepackt, so dass ich nur noch die Zähne putzen, und anschliessend mit einem Taxi zum Flughafen fahren musste. Naja, mit dem Flughafen von "Bogotá" hatte ich ja schon im vergangenen Dezember so meine Erfahrung gemacht. Auch an diesem Morgen war es nicht anders. Ich brauchte 2 Stunden und 20 Minuten vom Eintritt in den Flughafen bis zum Erreichen des Abflug-Gate, 10 Minuten vor dem Abflug meines Flugzeuges. Unglaublich, die ineffizienten Check-In-Prozesse und die unendlichen (im Ganzen drei) Sicherheitskontrollen. (Bild 6: Skyline von Bogotá)

Mein nächster Stopp war "Miami". Ich hatte schon so meine Vorahnung, dass ich als alleinreisender, männlicher Tourist von "Kolumbien" kommend in "Miami" nichts Gutes zu erwarten hatte. Ich kam in "Miami" am Gate A19 an, und mein Weiterflug war von Gate A18. Trotzdem musste ich mein Gepäck in Empfang nehmen, die Einreiseformalitäten der "USA" hinter mich bringen. Anschliessend erhielt ich dann wie erwartet eine Sonderbehandlung von den Zollbeamten zubedacht. Mein ganzes Gepäck wurde wieder einmal von vorne bis hinten durchsucht. Zusätzlich wurde mir die dümmsten Fragen gestellt. Danach durfte mich mein Gepäck wieder einchecken, und noch einmal die ganzen Sicherheitskontrollen passieren, damit ich wieder zum Gate A18 gehen konnte. Arrogante Amis... :-( (Bild 7: Strasse mit Kolonialhäusern in Bogotá)

Der Flug nach "London Heathrow" hatte dann zusätzlich fast zwei Stunden Verspätung, weil eine grosse Musikgruppe von pubertierenden Teenagers zuspät am Flughafen erschien. Dementsprechend kam ich dann natürlich auch zwei Stunden zu spät in "Heathrow" an. Mir blieb genau eine halbe Stunde, um meinen Flug nach "Basel" zu erwischen. Zu meinem Erstaunen hatte in "London Heathrow" einmal etwas geklappt, und ein Flughafenangestellter erwartete mich schon am Ankunftsgate, um mich mit einem VW-Bus zu meinem nächsten Gate zu fahren, damit ich den Anschlussflug nach "Basel" nicht verpasste. Beim Einchecken fragte ich dann noch, ob es mein Gepäck ebenfalls auf den Flug schaffen würde. Nachdem die freundliche Dame im Computer nachgeschaut hatte, versicherte sie mir, dass mein Gepäck schon im Flugzeug verladen sei.

Als ich dann nach 24 Stunden Reisezeit endlich in "Basel" ankam, war mein Gepäck aber natürlich nicht mit mir im Flugzeug gewesen. Aber egal, ich wurde von meinen Eltern am Flughafen erwartet und nach Hause chauffiert. Obwohl die Reiserei eine schöne Beschäftigung ist, nach Hause kommen ist doch auch immer wieder eine schöne Sache... :-)

Nachdem ich am Samstag kräftig ausgeschlaffen hatte, machte ich einen ersten Ausflug in die Stadt. Einfach herrlich! Mit dem Fahrrad über frisch geteerte Strassen ohne Schlaglöcher zu fahren, Verkehrsteilnehmer, welche sich an die elementaren Verkehrsregeln halten, Gehsteige, welche man nicht mit einer Kletterausrüstung begehen muss, Einkaufsstrassen mit Shops, aus welchen nicht mit voller Lautstärke die neuste Salsa-Musik plärrt, Shops, in welchem man seinen Konsumfetischismus wieder einmal so richtig frönen konnte, usw... ;-) Und dazu herrlich blauer Himmel und angenehm warme Temperaturen. Viva la Suiza... ;-)

Damit ist mein Südamerika-Abenteuer nach...

  • 224 Tagen und 223 Nächten (wovon ich ca. 24 im Bus verbrachte habe)
  • 12'965 gemachten Fotos und Videos (wovon ich 10'334 Fotos und 289 Videos behalten habe)
  • 10'000enden von Kilometer im Bus und in sonstigen Fortbewegungsmitteln
  • über 70 verschiedenen Hotelzimmer
  • 84 verschiedenen probierten Biersorten
  • ungezählten Stunden in unzähligen Internet-Cafés
  • etc.
  • etc.
  • etc.

... mein Südamerika-Abenteuer nun zu Ende gegangen. Es war eine sehr intensive Zeit, weil ich in relativ kurzer Zeit sehr viel angeschaut habe. Und obwohl man auf einer solchen Reise einiges Unangenehmes erlebt, werden die unendlichen vielen schönen, interessanten, abwechslungsreichen, lustigen und abenteuerlichen Stunden in bester Erinnerung bleiben.

In den vergangenen vier Jahren habe ich nun fast genau 12 Monate in Lateinamerika (Zentralamerika, Kuba und Südamerika) verbracht. Gesehen habe ich noch nicht: Mexiko, El Salvador, Panama, die beiden Guyanas, Surinam, Trinidad & Tobago, Jamaika, Haiti, Dominikanische Republik, Puerto Rico und andere kleine Karibikstaaten. Davon werde ich in Zukunft sicher noch Mexiko, Panama und den einen oder anderen Karibikinselstaat besuchen. Es ist nun aber definitiv Zeit, in andere Gefilde vorzustossen. Deshalb geht meine Reise nach 2.5 Wochen Erholungs- und Organisationszeit in der Schweiz am 02. August 2006 weiter nach Asien.

Es hat mir viel Spass gemacht, meinen Blog in dieser Form zu publizieren, und ich habe auch viele positive Feedbacks erhalten. Allerdings war es auch eine ziemlich umfangreiche, und zum Teil mit meinem Reisetempo nur schwer koordinierbare Arbeit. Für meine Asienreise werde ich meine Reiseberichterstattung deshalb etwas umstellen. In welcher Form weiss ich allerdings noch nicht genau. Aber es wird sicherlich weiterhin die eine oder andere Story auf meinem Blog zu lesen sein. Also, nicht vergessen auch in Zukunft meinen Blog zu besuchen. Oder noch besser den gratis Email-Reminder abonnieren, welcher bei jedem von mir publiziertem Posting ein kurzes Email an Dich sendet, damit Du über den neusten Reisebericht informiert bist.

Hasta luego!

Freitag, 14. Juli 2006

Wochenbericht 031 (03.07.06 bis 09.07.06)

Wie ich ja schon im letzten Wochenbericht geschrieben hatte, konnte ich wegen der südamerikanischen Unfähigkeit, Touristen mit korrekte Informationen zu versehen, meine fünftägige Dschungel-Tour zur "Ciudad Perdida" nicht schon am Montag starten. Ich hatte deshalb wieder einmal einen Tag für das süsse Nichtstun. Und bei 39° im Schatten wäre es auch nicht die beste Idee gewesen, viel anderes zu tun, als Eis zu essen und am Fest "Fiesta del Mar" ein paar kühlende "Aguilas" hinter die Binden zu giessen. Abends war wieder Ausgang mit Tatiana angesagt. (Bild 1: Ausgang mit Tatiana)

Am Dienstag startete dann die Tour zur "Ciudad Perdida". Ursprünglich sollten wir um 09:00 abgeholt werden. Tatsächlich ging es dann erst um 11:00 los. Extreme Unpünktlichkeit ist in "Kolumbien" leider gleich häufig anzutreffen, wie schöne Frauen. "Ciudad Perdida" ist eine Dschungelstadt der "Tayrona"-Indianer, welche ca. 200 Jahre vor der spanischen Inquisition errichtet wurde. Wegen der abgelegenen Lage im dichten Dschungelgebirge der "Sierra Nevada de Santa Marta" hatten die Spanier die Stadt allerdings nie entdeckt. Die "Tayrona"-Indianer mussten die Stadt aber trotzdem aufgeben, weil ihnen durch die Anwesenheit der Spanier der Zugang zu wichtigen Nährstoffen (wie z.B. Salz, Meeresfrüchte, etc.) versperrt wurde. Die Stadt wurde erst im Jahr 1973 von Grabräubern entdeckt. Da sich die Gräber der "Tayrona"-Indianer jeweils unter den Wohnhäusern befanden, hatten die Grabräuber auf der Suche nach den reichlich vorhandenen, goldigen Grabbeigaben einen Grossteil der Bauten zerstört. Erst als sie ihr "Werk" vollendet hatten, meldeten sie die Stätte der Regierung, welche dann noch einmal bis 1976 zuwartete, bis sie der Weltöffentlichkeit von dieser einmaligen archäologischen Fundstätte berichtete. (Bild 2: Sierra Nevada de Santa Marta kurz vor einem Regenschauer / Bild 3: Fluss im Dschungel der Sierra Nevada)

Wie schon gesagt, liegt "Ciudad Perdida" (1'200 M.ü.M.) im tiefsten Dschungelgebiet (tropischer Nebelwald), und ist nur durch einen dreitägigen Fussmarsch zu erreichen. Der Rückweg wird normalerweise ebenfalls in drei Tagen zurückgelegt, kann aber auch in zwei Tagen absolviert werden. Ich hatte mich für die kürzere Variante entschieden, um noch ein bisschen Zeit für den den Strand zu haben. Wie auch immer, wir fuhren um 11:00 mit zwei Jeeps los, um ins Dschungel-Dörfchen "Comunidad de Manchete" zu gelangen, von wo unser Fussmarsch starten sollte. Auf dem Weg dorthin mussten die Jeeps einen Bach durchqueren. Aus einem mir nicht bekannten Grund hielt unser Jeep mitten im Bach kurz an. Der Jeep-Fahrer hinter uns konnte natürlich nicht kurz warten, und überholte uns im Bach. Er blieb dann allerdings im Schlamm stecken. Was dann die folgende Stunde passierte, war wieder einmal ein Trauerspiel lateinamerikanischer Intelligenz und Effizienz. Der fette Fahrer des stecken gebliebenen Jeeps gab zuerst einmal Vollgas, nur um sich natürlich noch tiefer in den Schlamm einzugraben. Überhaupt nicht einsehend, dass er ein Superidiot war, und dass der Schlamassel sein Fehler war, blieb er in seinen Jeep sitzen, und fing zuerst an, die Tour-Guides herumzukommandieren, was sie zu tun hätten, um den Jeep wieder frei zu bekommen. Zuerst spannten sie ein dünnes Seilchen zwischen die zwei Jeeps, um den stecken gebliebenen Jeep herauszuziehen. Wie natürlich nicht anders zu erwarten war, riss das Seil schon beim ersten Versuch. Danach durften dann die Touristen zugreifen, indem sie mit blossen Händen den Schlamm um die Räder wegschaufelten und danach den Jeep aus der mieslichen Lage schoben. Der fette, dumme Fahrer hatte sich während der ganzen Zeit nicht einen Milimeter von seinem Fahrersitz bewegt, und ausser das Gaspedal zu betätigen keinen Finger gerührt. Auch ein Danke oder dergleichen hielt er für unnötig.

Naja, irgendwann kamen wir dann trotzdem noch in dem Dörfchen "Manchete" an. Der Fussmarsch zum ersten "Camp" führte noch nicht durch all zu dichtes Dschungelgebiet. Trotzdem bekamen wir schon den ersten Eindruck, was uns in den nächsten Tagen erwarten würde. Mosquitos, Regenschauer jeden Nachmittag und Hitze gemischt mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit. Am späteren Nachmittag kamen wir dann im ersten Camp an. Nach dem Nachtessen gingen wir schon relativ früh schlafen. Als ich in meine Hängematte legen wollte, hatte sich darin allerdings schon ein Amerikaner breit gemacht. Offensichtlich hatte ihm meine Hängematte besser gefallen, als die seine. Naja, mir war's egal. Nachts um 04:00 wurde ich dann von einem Knall und einem lauten "Fuck" aufgeweckt. Der Amerikaner und ein englisches Pärchen rieben sich ihre Steissbeine, da die Bambusstange, an welcher ihre Hängematten gehangen waren, durchgebrochen war. Ob der Bruch wegen dem Alter der Bambusstange oder der daranhängenden Engländerin auftrat, sei dahingestellt. Auf jeden Fall geschah es zumindest dem Amerikaner ganz recht... ;-)

Am zweiten Tag der "Cuidad Perdida"-Tour marschierten wir zum zweiten Camp. Auf dem Weg zu diesem Camp hatten wir noch die Möglichkeit, ein Kokainlaboratorium im Urwald zu besichtigen. Wenn man mal gesehen hat, unter welchen Umständen und mit welchen Chemikalien nicht-syntetisches Kokain hergestellt wird, weiss man wieder, wieso man bis anhin die Finger davon gelassen hat. Im zweiten Camp erwartete uns dann die nächste Überraschung. Eine Gruppe von ca. zwanzig schwerbewaffneten, kolumbianischen Militärsoldaten ("Ejército") hatte sich ebenfalls im Touristen-Camp niedergelassen. Unter Camp muss man sich allerdings nicht all zu viel vorstellen. Ausser einem Wellblechdach, ein paar Holzlatten, um die Hängematten aufzuhängen, und einer Feuerstelle war da nicht viel mehr. Über das Gebiet "Sierra Nevada de Santa Marta" gibt es viele Geschichten und Gerüchte. Bis vor ca. drei Jahren wurde das Gebiet von den "Guerillas" kontrolliert und auch extensiv zur Drogenproduktion benutzt. Danach übernahm das "Paramilitär" die Kontrolle über das Gebiet und über die Drogen. Seit ca. einem Jahr hat auch hier die starke Hand des kolumbianischen Präsidenten "Álvaro Uribe" durchgegriffen, und das Gebiet wieder unter staatliche Kontrolle gebracht, und die Drogenproduktion und den Drogenhandel grösstenteils eliminiert. Nichts desto trotz waren die Soldaten, welche das Camp mit uns teilten, mit vier um das Camp verteilten Wachen immer auf der Hut, da in diesem Dschungelgebiet nach wie vor vereinzelte Splittergruppen der "Guerillas" unterwegs waren. Die Jungs waren froh, nach vier Monaten im Dschungel wieder einmal mit anderen Leuten sprechen zu können. Und die Touristen konnten ein bisschen "Rambo" spielen, und sich mit Pumpguns, Maschinengewehren, Granatwerfern, etc. fotografieren lassen. (Bild 4: Kokablätter in einem Kokainlaboratorium in der Sierre Nevade de Santa Marta bereit um zerstampft zu werden / Bild 5: Einer der vielen Verarbeitungsprozesse bei der Kokainherstellung / Bild 6: Kolumbianische Soldaten beim Haare schneiden)

Am dritten Tag marschierten wir dann endlich zur "Ciudad Perdida". Leider hatte der Dschungel unterdessen die ersten Opfer gefordert. Majlin, eine Schweizerin, welche mit ihrem Freund Lukas unterwegs ist, und ein weiteres Pärchen, mussten leider aus gesundheitlichen Gründen im zweiten Camp zurück bleiben. Auf dem Weg zur "verlorenen Stadt" kamen wir an einem Dorf der einheimischen "Kogi"-Indianer vorbei und überquerten den Fluss "Buritaca" acht Mal. Die Stadt selber erreichten wir über eine steile Treppe mit 1'200 kleinen, glitschigen Stufen. Das war wieder ein schweisstreibender Marschtag gewesen... (Bild 7: Kogi-Indianer)

Die Ruinen dieser Stadt waren zwar eindrücklich, aber mit "Machu Picchu" natürlich nicht ganz vergleichbar. Toll war, dass wir die Stätte ganz ohne weitere Touristen geniessen konnten. Nach einem ersten Rundgang gingen wir dann ins Camp. Unglaublich, wie viele aggressive Mücken es in dieser "Ciudad Perdida" gab. Wir schliefen in diesem Camp alle unter einem riesigen Mosquitonetz. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte irgend ein Vollidiot einen Rucksack genau zwischen den Boden und das Mosquitonetz gelegt, so dass ein grosses Loch klaffte, wo die Mosquitos unter das Netz schlüpfen konnten. Und dies natürlich ausgerechnet bei meinen Füssen. Hatte ich bis anhin mit Hilfe von regelmässigem und gleichzeitigem Auftragen von jeweils zwei verschiedenen "Repellents" noch relativ wenige Mückenstiche abbekommen, war dies nun defintiv vorbei. Vor allem meine Füsse (trotz Socken) und meine Hände waren während der Nacht kräftig verstochen worden... :-( Aber ich war immer noch besser daran als ein italienischer Südtiroler, welcher alleine an einer Wade über 50 Mückenstiche abbekommen hatte. (Bild 8: 1'200 Treppenstufen bis zum Hauptplatz von Ciudad Perdida / Bild 9: Hauptplatz von Ciudad Perdida)

Am Morgen des vierten Tages führte uns unser Guide noch einmal durch "Ciudad Perdida", und erklärte uns die verschiedenen Fundstellen. Danach mussten wir wieder ins zweite Camp zurückmarschieren. Einige machten auf den feuchten, schlüpfrigen Treppen Bekanntschaft mit ihren Steissbeinen. Zum Glück gab es aber keine gravierenden Verletzungen. Wir hatten an diesem Tag ausserdem das Glück, dass es erst um 17:00, als wir gerade im zweiten Camp angekommem waren, anstatt um 14:00 begann zu regnen. (Bild 11: Funktioneller Stein in Ciudad Perdida)

Am fünften Tag machten sich dann diejenigen, welche die Tour in fünf Tagen machen wollten, schon kurz nach Sonnenaufgang auf, um wieder zum Dörfchen "Manchete" zu marschieren. Die z.T. sehr steilen, schlammigen Pfade und die extreme Luftfeuchtigkeit machten diesen Marsch, welchen man normalerweise in zwei Tagen zurücklegt, ziemlich anstrengend. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie so geschwitzt, wie an diesem Tag. Unter anderem kamen wir auch wieder bei der kleinen Siedlung der "Kogi"-Indianer vorbei. Unterdessen waren die Mehrzahl der einheimischen Indianer der Region an einem Grippenvirus erkrankt. Noch heute, über 500 Jahre nach der Ankunft der Spanier mit all ihren Krankheiten, haben die lokalen Indianer nach wie vor schlechte Abwehrkörper gegen unsere "Zivilisationskrankheiten". In einem Haus war keine einzige gesunde Person anzutreffen. Jedes Jahr sterben v.a. Kleinkinder an diesen Krankheiten. (Bild 12: Die gleichen Kogi-Indianer wie oben, allerdings jetzt alle von der Grippe gekennzeichnet)

Ziemlich erschöpft und total verdreckt kamen wir dann am frühen Abend wieder in "Santa Marta" an. Eine Dousche, Seife, Ventilatoren und einen frischen Fruchtsaft waren dann wirklich eine Wohltat. Abends war dann wieder einmal Ausgang mit Tatiana angesagt.

Am Sonntag wollte ich eigentlich für 1.5 Tage mit Tatiana an den Strand. Leider hatte aber ihre beste Freundin in der Nacht auf Sonntag einen Motorradumfall (sie trug Mini-Rock und Spaghetti-Träger-Shirt, auh....), so dass Tatiana den Sonntag im Spital verbrachte. Ich ging dann halt alleine nach "Taganga", wo ich im vergangenen Dezember ja schon einmal war. "Taganga" hat nicht gerade die allerschönsten Strände. Da ich wegen 1.5 Tagen nicht mehr hunderte von Kilometer fahren wollte, ging ich trotzdem dorthin. Ich quartierte mich im "Chalet Suizo" ein, und schaute zusammen mit ein paar Kolumbianern den WM-Final 2006 zwischen "Italien" und "Frankreich". (Bild 13: Fischerhafen von Taganga bei Sonnenuntergang)

Anbei noch ein paar Eindrücke/Einblicke, weshalb mir "Kolumbien" so gut gefällt... ;-)


(Bild 14: o.l. kaffeebraun / o.m. kolumbianische Normalgrösse / o.r. Kolumbianerin nach dem dem WM-Final 2006 am Strand von Taganga / u.l. rund / u.m. ein wenig über dem Durchschnitt / u.r. Tatiana und eine Freundin / m.m. no comment...)

Montag, 3. Juli 2006

Wochenbericht 030 (26.06.06 bis 02.07.06)

Auch an diesem Montagmorgen ging es schon wieder ultrafrüh los. Um 06:00 fuhr mein Bus von "Popayán" nach "San Agustín". Die Fahrt führte durch ein Gebiet, welches z.T. immer noch von den kolumbianischen Guerillas (FARC, ELN) kontrolliert wird. Meine Sitznachbarin fragte mich, ob ich meine Wertsachen für den Fall eines Überfalles gut versteckt hätte, und zeigte mir ihr Versteck im Futter ihres "Beauty Case". Naja, Probleme dieser Art gab es auf dieser Reise nicht. Allerdings war die Strasse, bzw. besser gesagt der Schotterweg, etwas vom Übelsten, was ich bis jetzt betreffend schlechten Strassen erlebt hatte. Ich wurde sieben Stunden lang ziemlich kräftig durchgeschüttelt. Dafür war aber die ganz langsam vorbeiziehende Nebelwald-Berglandschaft sehr schön zu betrachten. (Bild 1: Der Schüttelbus nach San Agustín)

Um 13:00 kam ich in "San Agustín" an. Ich hatte noch genau eine Stunde, bis der WM-Match "Schweiz" gegen "Ukraine" beginnen würde. Vor einem halben Jahr hatte ich die Empfehlung erhalten, dass ich in "San Agustín" die Finca "El Maco", welche dem Schweizer René Sutter gehört, besuchen sollte. Die Finca liegt etwa 25 Minuten Fussmarsch ausserhalb von "San Agustín". In der Annahme, dass es auf der Finca sicherlich einen Fernseher geben würde, marschierte ich los. Als ich dort ankam, erfuhr ich von einer Finca-Angestellten, dass René zu Freunden gegangen war, um das Fussballspiel zu schauen, da er selber keinen Fernseher hatte. Freundlicherweise rief dann die Finca-Mitarbeiterin René bei seinem Freunden an. Ich wurde dann von René eingeladen, doch dass Spiel zusammen mit ihnen anschauen zu kommen. Ich sollte "nur" sein Feld, dann einen Bach, anschliessend noch einmal ein Feld und eine Kaffee-Plantage durch- bzw. überqueren, und mich anschliessend links halten, dann würde ich das Haus seiner Freunde schon finden. Wie nicht anders zu erwarten war, hatte ich dann ein bisschen mehr Mühe, das Haus zu finden, aber mit zehnminütiger Verspätung auf den Anpfiff fand ich es dann doch noch. Seine Freunde waren ein bunt zusammengemischter Haufen aus Kolumbien, Italien, Deutschland und Basel. Bei einigen kühlen "Costeñas" mussten wir uns dann die leider ein wenig erbärmlichen Penalty-Schüsschen der Schweizer anschauen... :-( (Bild 2: WM-Fussballspiel "Schweiz" gegen "Ukraine" in San Agustín / Bild 3: Drei enttäuschte Schweizer nach dem verlorenen Spiel)

Für den Dienstag hatte ich mich für einen Reitausflug zu den einzelnen Fundstätten von prä-kolumbianischen Statuen der "San Agustín-Kultur" in der näheren Umgebung von "San Agustín" entschieden. Mit von der Partie waren ausserdem noch eine junge Touristin aus "Bogotá", ein Amerikaner und eine Französin, welche alle ebenfalls auf der gleichen Finca wohnten. Pacho, unser Führer wies mir den Schimmel "Palomo" zu, was übersetzt "Der Taube" bedeutet. Ich habe keine Ahnung, ob der Schimmel wirklich taub war, aber auf meine Stösse in die Flanken hat er jeweils immer schön brav reagiert, und ist flott mit mir dahin galoppiert... ;-) (Bild 4: Palomo, der Taube!?)

Die einzelnen Fundstellen von Statuen waren nicht so berauschend, da jeweils nur sehr wenige Statuen unter einem Dach zu besichtigen waren. Bei der Fundstelle "La Chaquira" traffen wir dann wieder auf den Basler Philipp, welcher sich erst vor kurzer Zeit eine Finca mit Land rund um die Fundstelle "La Chaquira" gekauft hatte. Dort bekamen wir dann einen argentinischen "Maté" und kauten frischen "Caña (Zuckerrohr)". Am späteren Nachmittag besichtigte ich dann noch den "Parque Arqueoloógico", wo unzählige Statuen in einem grossräumigen Nebelwaldgebiet aufgestellt war. Das war sehr interessant. (Bild 5: Philipp, der Basler im FCB-T-Shirt, vor der Hütte seiner Finca, welche er fünf Tage zuvor neu bezogen hatte)

Den Abend verbrachte ich im Städtchen. Als ich zurück zur Finca laufen wollte, regnete es in Strömen. Ich kam dann in der Finca tropfnass an. Da mein grosses Gepäck in "Popayán" war, bedeutete dies, dass ich am nächsten Morgen die zehnstündige Reise nach "Calí" in nassen Kleider antreten durfte. Auf der Finca war ich in einer Tipi-ähnlichen Hütte mit dem Amerikaner und der Französin untergebracht worden. Das Tipi hatte in der Mitte eine offene Feuerstelle. Die Französin wollte dort schon am Vorabend ein Feuer machen. Der Amerikaner und ich waren allerdings gegen ein Feuer, weil ansonsten unsere Kleider und sonstige Ausrüstung nach Rauch gestunken hätte. Der Mehrheitsentscheid war damit klar. Als ich tropfnass und relativ schlecht gelaunt ins Tipi zurück kam, sass die Französin alleine im Tipi vor einem Feuer. Die feucht, kühle Luft liess den Rauch fast nicht durch das Loch in der Dachspitze entweichen. Vor lauter Rauch sah ich vom Eingang her nicht einmal mehr mein Bett. Dies hatte mir gerade noch gefehlt. Stinksauer packte die Wasserflasche der Französin, welche neben ihrem Bett stand, und schüttete sie über das Feuer. Ausser "trou du cul" hatte sie dann nichts mehr zu sagen, bevor sie sich schmollend in ihre Decke wickelte, und sich schlafen legte. Naja, soviel zu nervenden JUNGEN, und der nicht zum ersten Mal auf dieser Reise beobachteten Tatsache, dass (reisende) Franzosen teilweise mit Mehrheitsentscheiden ziemliche Mühe zu haben scheinen. (Bild 6: Statue bei der Fundstätte La Pelota / Bild 7: Andy und eine Statue im Parque Arqueoloógico von San Agustín)

Auch am Mittwoch ging die Reise schon wieder früh weiter. Um 05:15 machte ich mich auf den Weg, um ins Städtchen zu laufen, denn mein Bus fuhr schon um 06:00. Wir waren noch keine 45 Minuten gefahren, als wir nicht mehr weiter kamen. Wegen dem starken Regen in der Nacht war vor uns ein Viehtransporter mit dem linken, hinteren Rad im Schlamm stecken geblieben. Ca. 20 Männer standen in ihren Ponchos diskutierend um den stecken gebliebenen Transporter. Aber keiner machte die Anstalt irgend etwas zu unternehmen. Etwa eine Viertelstunde später kam ein Lastwagen in die entgegengesetzte Richtung, also talwärts, gefahren. Der Fahrer des steckengebliebenen Transporters hatte dann die glorreiche Idee, dass man eine Holzlatte zwischen die zwei Vorderachsen der beiden Fahrzeuge spannen sollte, und dass so der talwärts fahrende Lastwagen den Viehstransporter rückwärts aus dem Schlammloch stossen könnte. Die Latte war ca. acht auf acht Zentimeter dick und furztrocken. Ich sagte den Leuten, dass dies doch nicht funktionieren würde, und dass sie sich lieber in Sicherheit bringen sollten, damit sie nicht von herumfliegenden Holzsplittern verletzt wurden. Naja, ich wurde zuerst einmal kräftig ausgelacht, und anschliessend mit "besserwissender Gringo" eingedeckt. Wie auch immer, der talwärtsfahrende Lastwagenfahrer gab einmal kurz Gas, und die Holzlatte war in fünf Teile zerbrochen. Mit viel Glück konnte er gerade noch knapp verhindern, dass er mit dem steckengebliebenen Transporter frontal zusammenstiess. Danach standen die Männer wieder ratlos zusammen, und keiner unternahm etwas. Unterdessen hatten sich auf beiden Seiten zahllose Fahrzeuge angestaut. Da ich keine Lust hatte, hier stundenlang stecken zu bleiben, ergriff ich selber die Initiative. Ich klapperte die wartenden Lastwagen ab, und fragte ob einer ein Abschleppseil oder eine Kette dabei hatte. Beim fünften Lastwagen wurde ich dann fündig. Der Lastwagenfahrer hatte eine Abschleppkette dabei. Aber anstatt selber auf die Idee zu kommen, dass seine Kette evtl. nützlich gewesen wäre, war er die ganze Zeit gelangweilt, der Dinge abwartetend, in seinem Lastwagen gesessen. Nach zehn Minuten war dann mit Hilfe der Kette der steckengebliebene Viehtransporter mit den nervösen Kühen auf der Ladefläche aus dem Schlamm gezogen, und alle konnten ihre Fahrt wieder fortsetzen. Abgesehen davon, dass wir noch an einem frischen Erdrutsch, welcher knapp neben der Strasse zum Stillstand gekommen war, und einem abgerutschten und auf die Seite gekippten Lastwagen vorbeikamen, verlief die restliche Fahrt problemlos. Ich kam dann allerdings in "Calí" erst um 17:00 an. (Bild 8: Der eingesunkene Viehtransporter und die herumstehenden Kolumbianer / Bild 9: Ein Holzlättchen, um einen ca. 25 Tonnen schweren Lastwagen aus einem Schlammloch zu stossen)

"First Mission accomplished! Yeah.... :-)"

Da ich ja in "Calí" meine Südamerika-Rundreise gestartet hatte, war damit das erste Ziele meiner Weltreise erreicht. Die Rückkehr nach "Calí" war super. Schönes, heisses Wetter, wunderschöne Frauen und absolut kein Bedürfnis, irgend etwas anschauen zu gehen. Super war auch, dass ich mich nicht neu orientieren brauchte. Ich wusste wo das Hostal, die Bäckerei, die Wäscherei, die Bank, die guten Bars und die schönen "Caleñas (Frauen von Calí)", etc. waren... ;-) (Bild 10: Caleñas auf der Ausgehmeile "La Avenida Sexta" von Calí)

Über den Rest der Woche gibt es deshalb auch nicht all zu viel zu erzählen. Ich genoss das Ausschlafen, das Nichtstun, die WM-Viertelfinale und das Nachtleben von "Calí"... ;-) Am Sonntag reiste ich dann allerdings wieder weiter, und zwar nach "Santa Marta", wo dann am Montag mein sechstägiger Dschungel-Trip zur "Ciudad Perdida" starten sollte. War herrlich wieder an die "Karibik" zurück zu kommen. Allerdings war auch gerade Ferienzeit, und in "Santa Marta" war die Höhle los. Ich musste dann bei brütender Hitze längere Zeit herumstiefeln, bis ich ein Zimmer gefunden hatte. Im Hotel erfuhr ich dann auch, dass ich meinen Dschungel-Trip am Montag nicht starten konnte, weil es nicht genug Anmeldungen gegeben hatte. Ich sollte erst am Dienstag starten können.

In "Santa Marta" wurde an diesem Wochenende das Meeresfest ("Fiesta del Mar") gefeiert. Ich war ja schon über Silvester und an meinem Geburtstag in "Santa Marta" gewesen, und dies war ebenfalls die einheimische Ferienzeit gewesen. Aber im Vergleich zu der jetzigen Ferienzeit, hatte es zur Silvesterzeit eigentlich gar keine Leute in "Santa Marta" gehabt. Der "Malecón", der Strand und das Meer selber war mit Menschenmassen nur so gepackt. Unglaublich. Ausserdem hatte sich in den sechs Monaten in der Bucht von Santa Marta auch einiges zum Negativen verändert. Plötzlich stand in der Bucht ein hässlicher Ölbohrturm. (Bild 11: Voller Strand in Santa Marta beim Meeresfest "Fiesta del Mar")

In "Santa Marta" hatte ich bei meinem ersten Besuch ja auch eine nette "Dame", Tatiana, kennengelernt. Eigentlich wollte ich mich mit ihr wieder treffen, aber ihre Handy-Nummer funktionierte nicht mehr, so dass ich mich nicht mit ihr verabreden konnte. Als ich abends in die Disco "La Puerta" ging, schaute ich der zweiten hübschen Dame, welche mir über den Weg lief, tief in die Augen, nur um zu realisieren, dass Tatiana vor mir stand. Es gibt schon Zufälle... ;-)