Freitag, 1. September 2006

Bericht 039 (26.08.06 bis 31.08.06)

Der Link zum aktuellen Foto-Set: Süd-Thailand

Am Samstag konnte ich mich dann endlich dazu aufraffen, "Bangkok" nun für einige Wochen den Rücken zuzukehren. Allerdings mehr gezwungenermassen, denn mein 30-tägiges Visa war nur bis zum 01.09.06 gültig. Um 15:00 kam ich beim "Sai Tai Mai", dem Bus-Terminal in "Bangkok", von welchem aus alle südlichen Busverbindungen starten, an. Der nächste Bus nach "Krabi" fuhr leider erst um 18:00. Dafür war es ein bequemer Express-Bus, welcher für die Strecke nur elf Stunden brauchen würde. Die Wartezeit verbrachte ich damit, wieder einmal ein kleines Berichtchen zu schreiben... ;-) Naja, die Warterei hat die Schuld, dass ihr manchmal so lange Berichte lesen müsst... ;-)

Wie schon bei der Fahrt von "Khon Kaen" nach "Bangkok" war der Bus wieder sehr bequem ausgestattet, nur drei Sitze pro Reihe, im Sitz eingebaute Massagefunktionen, etc. Auch ein Abendessen wurde serviert. Allerdings wollte ich meinen Augen nicht trauen, als mir die Bus-Stewardess im Land mit dem meiner Ansicht nach besten Essen einen "Chicken Burger" von "McDonalds" und ein "Pepsi" vor die Nase stellte... :-(

Unglaublich, aber wahr. Wie angekündigt kamen wir mit nur fünfminütiger Verspätung um 05:05 in "Krabi" an. In "Südamerika" hätte der Bus mind. zwei Stunden Verspätung gehabt... ;-) Wie auch immer, ich wusste trotzdem nicht, wie meine Reise weiter gehen sollte. Ich hatte eigentlich vorgehabt, im Bus meinen Reiseführer zu lesen, um mein nächstes Reiseziel auszusuchen. Wegen dem Fernseher waren aber alle Lichter während der ganzen Fahrt ausgeschalten gewesen. Ich holte dies nun noch nach, und entschied mich nach "Koh Lanta", eine Insel in der "Andamanensee" südlich von "Krabi", zu gehen. Unterdessen hatte ich noch mitbekommen, dass ich die Nacht wahrscheinlich neben einem Langfinger verbracht hatte. Einer Touristin, welche hinter meinem Sitznachbar gesessen hatte, wurden während der Nacht aus der Tasche, welche auf dem Fussboden stand, 7'000 Baht (ca. CHF 210) gestohlen... :-(

Um 07:00 ging die Fahrt dann mit einem kleinen Bus weiter. Um auf die Insel zu gelangen, musste der Bus zweimal auf eine Autofähre verladen werden. Drei Stunden später war ich dann am Ziel angekommen, und ich mietete mir in einer günstigen Bungalow-Anlage ein kleines Bungalow. Im August/September ist an der Westküste von "Thailand" wegen der Regenzeit nicht gerade viel los. Ich hatte auf der Fahrt von "Krabi" nach "Koh Lanta" den ersten Touristen erst in der Bungalow-Anlage gesehen. Entsprechend ruhig war dann auch alles. Da es nicht viel anderes zu tun gab, hatte ich das erste Mal seit dem Start meiner Weltreise Zeit, das Buch, welches ich immer mit mir herumgeschleppt hatte, anfangen zu lesen... ;-) Am Abend mietete ich mir dann für CHF 6.00 pro 24 h ein Motorrad und fuhr in das im Norden der Inseln liegende Dörfchen "Salatan". Aber auch hier war "tote Hose". Am nächsten Tag machte ich dann mit meinem Motorrad eine Erkundungstour der Insel. Das Strassennetz ist in Form eines "A" auf der Insel ausgelegt, wobei im Süden der Kreis der Strasse nicht geschlossen ist, weil ein Naturreservat dazwischen liegt. Ich klapperte die ganze Insel ab, fuhr von Strand zu Strand. Meinen Traumstrand fand ich allerdings nicht. Bei einem Aussichtspunkt im Westen der Insel wurde ich dann dafür mit einem fantastischen thailändischen Mittagessen und einer riesigen, eisgekühlten Kokosnuss belohnt.

Da die Strände nicht ganz meinem Gusto entsprachen, und es auch sonst ein bisschen gar ruhig auf der Insel war, machte ich mich am nächsten Tag auf, um wieder auf's Festland nach "Trang" zu fahren. Um 15:00 kam ich dort an. Als ich dann mit vollem Gepäck so durch die Strassen von "Trang" lief, um mir ein Zimmer zu suchen, musste ich mir eingestehen, dass es hier gar nichts zu tun gab. Kurzerhand entschied ich mich, nach "Hat Yai" weiter zu reisen. Gemäss Reiseführer hatte auch "Hat Yai" nicht wirklich viel Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dafür war ich dann dort schon fast an der Grenze zu "Malaysia". Je weiter südlich ich in "Thailand" reiste, desto offensichtlicher wurde es, dass ein grosser Teil der Bevölkerung islamischen Glaubens ist. Überall konnte man kleinere und grössere Moscheen sehen, und zu den islamischen Gebetsstunden hörte man aus den Lautsprechern die monotonen Gebetsgesänge der Imamen. Aber auch der chinesische Bevölkerungsanteil ist im Süden von "Thailand" ziemlich beachtlich.

Am nächsten Morgen ging ich zu der Rezeption meines Gasthauses und fragte, was man denn in "Hat Yai" so machen könnte. Die Antwort der Dame war: "Nichts, ausser Shopping!" Ich entschied mich dann, einen Tagesausflug nach "Songkhla", einem Städtchen eine Stunde von "Hat Yai" entfernt, welches direkt am Meer liegt, zu machen. Nach "Trang" und "Hat Yai" war "Songkhla" eine wirkliche Wohltat für's Auge. Am besten gefiel mir die Strandpromenade entlang des gepflegten Stadtstrandes. Im Schatten der Bäume und Palmen sassen überall kleinere und grössere Gruppen, welche entweder am Picknicken oder schon am frühen Nachmittag am Thai-Whiskey trinken waren. Per Zufall lief ich auch noch an einem Sportstadion vorbei, in welchem verschiedene Schulen aus der Region einen sportlichen Schüler-Wettkampf austrugen. Jede Schule hatte im Stadion einen Sektor vereinnahmt, um ihre Sportler anzufeuern. Die Art und Weise, wie die einzelnen Schulen das "Anfeuern" organisiert hatten, erstaunte mich dann doch ein bisschen. In einem Sektor stand vorne ein junger Mann, der schwuler nicht hätte sein können, und seine Schüler animierte. In zwei anderen Sektoren standen zwölfjährige Cheerleaderinnen, welche teilweise ziemlich laszive Tänze vorführten. In wieder einem anderen Sektoren standen junge Knaben, die wie die letzten Tunten gekleidet und geschminkt waren, und ebenfalls ziemlich komische Animationstänze vorführten. Naja, Thailands Verhältnis zu Sexualität, Transsexualtät, Rollenverteilung etc. ist für einen "Falang" nicht ganz so einfach zu durchschauen.

Abends ging ich dann in "Hat Yai" noch ein bisschen in den Ausgang. Als ich schon auf dem Rückweg zum Gasthaus war, entdeckte ich noch eine Disco, in welcher ziemlich die Post abging. Ich blieb dort dann länger als gewollt hängen. Dies sollte sich dann am nächsten Tag ziemlich rächen. Ich musste nämlich schon um 05:30 aufstehen, weil mein Zug nach "Sungai Kolok" um 06:30 fuhr. Die vierstündige Fahrt verbrachte ich auf den super unbequemen Drittklasssitzen im Halb-Koma. Danach durfte ich dann meinen Rucksack aufsetzen, und es sollte 1.5 h dauern, bis ich ihn auf der anderen Seite der Grenze in "Malaysia" wieder absetzen konnte. Damit war mein Aufenthalt in "Thailand" für's Erste vorbei. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich bin gespannt, wann es mich wieder zurückzieht...