Sonntag, 25. März 2007

Bericht 065 (12.03.07 bis 25.03.07)

Link zum aktuellen Foto-Set: Chiang Mai

Am Montagmorgen stand ich schon kurz nach der morgentlichen Öffnung des laotischen Grenzpostens am "Mekong", um mich nach "Thailand" übersetzen zu lassen. Am Ufer des "Mekong" traf ich wieder auf die Australierin, welche ich am Vorabend kennengelernt hatte. Sie konnte den Fluss nicht überqueren, weil sie weder laotisches noch thailändisches Kleingeld bei sich hatte. Mit meinen letzten 20'000 Kip (ca. US$ 2.00) konnte ich dann gerade noch die zweimal 8'000 Kip für die Überfahrt hinblättern, so dass wir schon fünf Minuten später auf thailändischem Boden im Städtchen "Chiang Khong" standen.

Extrem erstaunt war ich dann über den thailändischen Grenzbeamten. Seit 1. Oktober 2006 darf man innerhalb von 180 Tagen mit einem Touristenvisa nur noch 90 Tage in "Thailand" verbringen. Ihn schien das aber nicht gross zu interessieren, denn er würdigte meinen thailändischen Ein- und Ausreisestempeln keines Blickes. Er stempelte nur mein thailändisches Visa für zwei Monate ab, und dann konnte ich passieren. Super, so sollte es es immer funktionieren... ;-)

Das Erste, was wir in "Thailand" natürlich machen mussten, war in einen "7-Eleven" einkaufen zu gehen. Ein grosses Stück Schokolade, einen grossen Milch-Drink und ein paar weitere "Köstlichkeiten" mussten nach der fast zweimonatigen "Durststrecke" in "Kambodscha" und "Laos" gekauft werden. Danach sollte es mit einem Bus direkt nach "Chiang Rai" weiter gehen. Ich hatte mich auch darüber gefreut, dass es in "Thailand" wieder gute Busse und Strassen geben würde. Dem war aber zumindest auf der ersten Fahrt nicht so, denn der Klapperbus hatte schon nach zehn Minuten Fahrt eine Reifenpanne... :-(

In "Chiang Rai", einer zwar modernen aber nach amerikanischem Vorbild gebauten Stadt, hielt mich nicht viel, so dass ich mich direkt in den nächsten Bus nach "Chiang Mai" setzte, wo ich dann am frühen Nachmittag ankam. "Chiang Mai" hatte ich schon bei meinem ersten "Thailand"-Aufenthalt im 2004 besucht. Allerdings hatte es dazumal zwei Tage lang geregnet, so dass ich von der Stadt selber nicht wirklich viel gesehen hatte. Bei dem jetzigen Besuch wollte ich ein paar Tage in "Chiang Mai" verweilen und anschliessend mit einem Motorrad durch den thailändischen Norden fahren, bevor ich wieder nach "Bangkok" gehen würde. Ich quartierte mich im "Siri Guesthouse" ein, welches mir von anderen Reisenden empfohlen wurde. Dort erhielt ich für einen vernünftigen Preis ein tolles Zimmer.

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass sich mein geplanter Aufenthalt in "Bangkok" nicht so gestalten lassen würde, wie ich mir dies vorgestellt hatte, und dass das nördliche Berggebiet von "Thailand" wegen Brandrodungen unter einer dicken Rauchwolke lag. Deshalb durfte ich mit der Planung meiner zwei "Thailand"-Monate noch einmal von vorne anfangen. Ich hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt, einmal mit dem Lernen der thailändischen Sprache zu beginnen. Dies schien nun ein guter Zeitpunkt zu sein.

Ich machte mich deshalb am Mittwoch auf, um mir eine Sprachschule zu suchen. Schnell wurde klar, dass es die grossen, renomierten sowie die kleinen, privaten Sprachschulen auf dem Markt gab. Die Preisunterschiede zwischen diesen zwei Schultypen waren ziemlich gross, so dass ich mich für die Ein-Frau-Sprachule "Watana" entschied. Schon am Donnerstagmorgen ging es los. Für 300 Baht (ca. CHF 10.00) drei Privatstunden von 08:00 bis 11:00.

Und von einem Tag auf den anderen hatte ich plötzlich wieder ein geregelten Tagesablauf. Um 07:00 aufstehen, zur Schule laufen, auf dem Weg den alten, vor seinem Tempel sitzenden und frühstückenden Mönch grüssen sowie für mein Frühstück einen frischen "Mango Shake" bestellen, dann drei Stunden Unterricht, Mittagessen, ein wenig Internet, Hausaufgaben machen und lernen, und dann war auch schon wieder Abend.

Am Sonntag hatte ich zwar keinen Thai-Unterricht, aber zur Schule ging ich trotzdem. Ich besuchte nämlich einen Thai-Kochkurs in der "Thai Chocolate Cookery School". Das war super. Ich machte meine eigene "Green Thai Curry Paste", danach das "Green Thai Curry" selber mit Reis, ein "Tom Yam" (scharfer Papaya-Salat), "Sticky Coconut Rice with Mango" und andere Köstlichkeiten. Da wir alles, was wir kochten, auch selber essen "mussten", war ich am Schluss des Kurses so voll, dass ich den restlichen Tag im Bett mit Verdauen verbringen musste.

Am Montag startete dann wieder mein "Alltagstrott" in der Sprachschule. Die thailändische Sprache ist schon eine ziemlich komische Sprache, zumindest wenn man sich von dem Lateinischen abstammende Sprachen gewöhnt ist. Es gibt Dinge, die machen diese Sprache auf der einen Seite sehr einfach. Es sind dies z.B.:

  • Verben müssen nicht konjugiert werden.
  • Es gibt nur drei Zeiten (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft), wovon meisten aber nur die Gegenwart gebraucht wird.
  • Es gibt keine (männliche oder weibliche) Artikel.
  • Pronomen werden selten verwendet.

Auf der anderen Seite gibt es aber Dinge, welche es extrem schwierig machen, diese Sprache zu lernen. Es sind dies z.B.:

  • Es gibt fünf verschiedene Tonfälle (tief, mittel, hoch, steigend, fallend), um ein Wort auszusprechen. Zusätzlich kann ein Wort noch kurz oder lang betont werden. Damit stehen jedem Wort theoretisch zehn Betonungen und somit auch zehn Bedeutungen zur Verfügung. Die Unterschiede zu hören bzw. selber auszusprechen ist z.T. sehr schwierig. Das wichtige Wort "kao" kann mit unterschiedlicher Betonung z.B. folgende Bedeutungen haben: Reis, Berg, Nachrichten, weiss, brennen, eintreten, er/sie.
  • Wenn man die 44 Buchstaben (Konsonanten) der thailändischen Schrift "Thai Transcript" einmal gelernt, bedeutet dies noch lange nicht, dass man auch lesen bzw. schreiben könnte. Man muss zuerst noch die unzähligen Vokalen und Vokalkombinationen lernen sowie die Regeln, wie diese Vokale über, unter, hinter oder vor den Konsonanten platziert werden. So gibt es z.B. Fälle, wo ein Konsonant hinter einer Vokale geschrieben aber vor ihr ausgesprochen wird. Ach und übrigens, eine Abtrennungung zwischen einzelnen Worten kennt die thailändische Sprache nicht. Da wird alles am Stück geschrieben, was das Lesen nicht unbedingt erleichtert.
  • Bei den dem Lateinischen verwandten Sprachen kann man einen Satz Wort für Wort übersetzen, und man bekommt anschliessend meistens zumindest eine Ahnung über die Bedeutung des Satzes. Dies ist in Thai aber selten der Fall. Nachfolgend zwei Beispiele, wobei die wörtliche Übersetzung des ersten Satzes mit viel Fantasie noch verständlich ist, die zweite aber ein grosses Fragezeichen hinterlässt.
    • Thailändisch: Kow \ kao \ pad \ sai \ thung \ krap.
      Wörtlich übersetzt: bieten \ Reis \ gebraten \ legen \ Plastiksack \ Krap = Höflichkeitsfloskel für Männer am Ende eines Satzes
      Deutsch: Ich hätte gerne einen gebratenen Reis zum mitnehmen.
    • Thailändisch: An \ hai \ fang \ noi \ krap.
      Wörtlich übersetzt: lesen \ geben \ hören \ ein bisschen \ krap
      Deutsch: Lies mir dies bitte vor.

Alles klar? ;-) Ganz interessant finde ich, wie und für was das Wort "nam" in der thailändischen Sprache verwendet wird.

  • nam = Wasser
  • nam som = Wasser Orange = Orangensaft
  • nam manao = Wasser Zitrone = Limonade
  • nam man = Wasser Öl = Benzin
  • nam phüng = Wasser Biene = Honig
  • nam fon = Wasser regnen = Regen
  • nam käng = Wasser hart = Eis
  • nam pla = Wasser Fisch = Fischsauce
  • nam man hoi = Wasser Öl Austern = Austernsauce
  • nam gathi = Wasser Kokosnuss = Kokosnussmilch
  • nam tom = Wasser kochen = Wasser kochen
  • bami nam = gelbe Nudeln Wasser = Suppe mit gelben Nudeln
  • howng nam = Raum Wasser = Badezimmer
  • hiu nam = brauchen Wasser = durstig
  • ab nam = nehmen Wasser = ein Bad nehmen
  • mae nam = Mutter Wasser = Fluss
  • bu nam = gut Wasser = Brunnen

Soviel zur "Thai-Sprache". Im Verlaufe der Woche stellte sich dann heraus, dass mir meine Lehrerin die Grammatik nicht richtig beibringen konnte, weshalb ich die ganze Übung Ende Woche abbrach. Trotzdem hatte ich einiges gelernt, und es macht nun viel mehr Spass, wenn man zwei, drei Sätze mit den Thai-Leuten sprechen kann. Auch interessant ist es nun ein bisschen zu verstehen, wieso die Thailänder so Englisch sprechen, wie sie eben Englisch sprechen. Fragt man z.B. einen Thailänder auf Englisch "Can you give me change?" wird die Frage höchstwahrscheinlich mit "Can." oder "Cannot.", nicht aber mit "Yes." oder "No." beantworten. Der Grund ist einfach. In Thai würde er die Frage mit "Dai (can)" bzw. mit "Mai dai (cannot)" beantworten.

Damit sind zwei Wochen in "Chiang Mai" extrem schnell vorbei gezogen. Da sich der Rauch im Norden in der Zwischenzeit langsam wieder verzogen hat, werde ich am Montag nun die geplante Motorradfahrt durch die Berge doch noch in Angriff nehmen können.

2 Kommentare:

Hamster hat gesagt…

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Anonym hat gesagt…

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