Samstag, 9. Juni 2007

Bericht 075 (04.06.07 bis 07.06.07)

Link zum aktuellen Foto-Set: Pokhara und Lumbini

Am Montag ging es wieder einmal schon um 05:30 los. Meine nächste Destination hiess "Pokhara", ein weiteres, nepalesisches Touristenghetto. Aber von dort sollte man eine herrliche Sicht auf den höchsten Gebirgszug des "Himalaya"-Massives haben. Auch tolle Trekkingrouten erwarteten den Touristen.

Bus fahren ist auf der ganzen Welt sicherlich nicht die sicherste Fortbewegungsart. Aber in "Nepal" scheint es noch einiges gefährlicher zu sein. Uralte Klapperbuse, kurvige und damit unübersichtliche Bergstrassen sowie riskante Fahrstile sind die Ursache. Auf der fünfstündigen Fahrt von "Kathmandu" nach "Pokhara" fuhren wir dann auch gerade an drei Unfällen vorbei. Der spektakulärste war derjenige, bei welchem ein Passagierbus eine Kurve nicht mehr erwischt hatte. Er durchstiess eine Steinmauer, die aber zum guten Glück so stark abbremste, dass nur gerade der erste Drittel des Bus über dem 70 Meter tiefen, senkrechten Abgrung frei schwebte.

Ich kam glücklicherweise ohne Zwischenfälle in "Pokhara" an. Ich machte mich auf die Suche nach dem Gasthaus "Blue Planet Lodge", welches Peter mir wärmstens empfohlen hatte. Aber leider fand ich es nicht an der angegebenen Adresse. Weil "Pokhara" ein beliebter Touristenort ist, gibt es unendlich viele Gasthäuser. Wegen der anstehenden Tiefsaison wurde mir aber von niemandem gesagt, wo sich das gesuchte Gasthaus befand. Alle wollten mich stattdessen in ihrem eigenen Gasthaus haben. Irgendwaan erbarmte sich dann ein Ladenbesitzer und sagte mir, dass das Gasthaus umgezogen wäre. Mit seinen Hinweisen fand ich dann das Gasthaus nach einer 45-minütigen Sucherei doch noch. Der Nepalese Ram und die Belgierin Sabine hatten ihr Gasthaus erst gerade in der Vorwoche in ein anderes Haus umgezogen. Nachdem ich am Vortag schon mein 1.5-jähriges Reisejubiläum gefeiert hatte, gab es gerade noch einmal etwas zu feiern. Ich war das erste Mal der allererste Gast in einem neuen Gasthaus... :-)

Damit war dann aber auch schon wieder fertig mit Feierlichkeiten, denn mit meiner Ankunft in "Pokhara" begann im berglichen "Nepal" auch die Monsunzeit. Dies machte mir natürlich einen kleinen Strich durch meine Rechnung. Als ich meine Reisepläne geändert hatte, war ich mir zwar bewusst gewesen, dass dies nicht die ideale Zeit sein würde, um "Nepal" und "Indien" zu bereisen. Aber der Monsun kam doch ein wenig früh.

Wegen den Wolken sah ich während meiner ganzen Zeit in "Pokhara" nicht ein einziges Mal das "Annapurna"-Massiv. Auch trekken strich ich wieder von meiner Aktivitätenliste sowie auch ein Besuch des faszinierenden "Chitwan Nationalparkes". Nach zwei Tagen, während denen ich nicht viel mehr tat, als das Museum der berühmten Gurkha-Soldaten sowie die Stadt selber ein wenig zu gesichtigen, und drei gemütlichen Nächten im neuen "Blue Planet Guesthouse" machte ich mich auf den Weg in Richtung "Indien".

Die Fahrt bis zur indischen Grenze mit einem alten Klapperbus dauerte wieder einmal über zehn Stunden, wobei ich allerdings nur gerade ca. 150 km auf der Strasse bzw. 102 km in direkten Luftlinie zurücklegte. Dafür war die Landschaft mit den vielen und tiefen Tälern umso schöner. Die Nacht verbrachte ich in einem kleinen Dörfchen mit dem Namen "Lumbini", der Geburtsort von "Buddha". Ausser ein paar Ruinen und ein paar internationalen Tempeln gab es allerdings nicht so viel zu sehen, weshalb ich mich schon am nächsten Morgen zu meinem lange erwarteten, teilweise aber auch gefürchtete Indienerlebnis aufmachte. Dazu aber natürlich mehr im nächsten Bericht...