Montag, 19. Dezember 2005

Wochenbericht 002 (12.12.05 bis 18.12.05)

Anbei ein kleines Beispiel der hiesigen Gastfreundschaft:

  • Chica: Hallo, wie geht's?
  • Andy: Danke gut. Und selber?
  • Chica: Auch gut. Danke. Von wo kommst Du?
  • Andy: Aus der Schweiz.
  • Chica: Ah. Darf ich fragen, was Du hier machst?
  • Andy: Ja, sicher. Ich bereise Kolumbien.
  • Chica: Ah. Und wieso besuchst Du gerade Kolumbien, und nicht ein anderes Land?
  • Andy denkt: Ja, wegen den schönen Frauen natürlich... ;-)
  • Andy sagt: Um das Land und die Leute kennen zu lernen.
  • Chica: Ah. Also ich heisse Dich herzlich Willkommen in meinem Land. Es freut mich sehr, dass Du mein Land besuchen kommst. Wir freuen uns immer, wenn Ausländer unser Land bereisen, obwohl unser Land leider einen schlechten Ruf hat.
  • Andy: Vielen Dank
  • Chica: Ja, und Dein Spanisch ist ausgezeichnet.
  • Andy denkt: Jetzt schleimst du aber... ;-)
  • Andy sagt: Nein, Nein. Das stimmt nicht. Aber ich bin fleissig am lernen.
  • Chica: Wir schätzen es sehr, wenn Ausländer Spanisch lernen, um mit uns in unserer Landessprache zu kommunizieren. Also nochmals, herzlich Willkommen in Kolumbien, und ich hoffe, dass Du einen schöne Zeit in Kolumbien haben wirst. Danke, dass Du gekommen bist...

Ja, so wird man hier in Kolumbien oft von den Einheimischen begrüsst. Ich habe mir mal probiert vorzustellen, ob dies einem Touristen in der Schweiz vielleicht auch schon einmal wiederfahren ist...

Wie auch immer, die ersten vier Tage (von Montag bis Donnerstag) der zweiten Wochen sind mir fast vorgekommen, als würde ich hier schon einem Alltagstrott verfallen sein. Aufstehen, kalt duschen (brrr...), Spanisch-Unterricht, HamaHama, Bier trinken, usw.

Ok, so schlimm ist es nun nicht gerade. Anfangs Woche hat es Abwechslung der negativen Art gegeben. Obwohl das Hostel, in welchen ich seit meiner Ankunft wohne, in einer guten Gegend von Cali liegt, ist gerade um die Ecke des Hostel der Transen-Strich. In der Nacht auf Montag hat es dann dort einmal Peng gemacht. Am nächsten Tag haben wir dann erfahren, dass ein potentieller Freier anscheinend nicht so erfreut war, als er erkannt hat, was gerade in sein Auto einsteigen wollte. Er hat dann "kolumbianisch" reagiert und seine Kanone gezogen. Zum Glück für die Transe, dass sie/er "nur" ins Bein getroffen wurde.


(Bild 1: gepflegtes Haus in Cali; da würde es mir auch noch gefallen...)

Am Dienstag konnte ich mir endlich meine Reisepläne für die Zeit nach Cali zurecht legen. So wie es aussieht, gibt es schon die ersten Verschiebung gegenüber meinen ursprünglichen Reiseplänen. Ich werde ein bisschen mehr Zeit in Kolumbien verbringen, als geplant.

Am Freitag, ging es dann endlich los mit dem Reisen. Ich habe mich entschlossen, als nächste Station nach Manizales zu reisen. Manizales ist eine Stadt in der "Zona Cafetera", einem der grössten Kaffeeanbaugebiet der Welt inmitten der Anden. Die Fahrt nach Manizeles war zwar sehr schön, sie dauerte aber leider über 6 1/2 Stunden mit nur einem kurzen Stopp... In Manizales habe ich mich dann wieder in einem Hostel einquartiert, und konnte tatsächlich nach zwei Wochen wieder das erste Mal eine warme Douche nehmen... Jupie... ;-) Uebrigens: Hier in Manizales in ca. 2000 Meter über Meer ist es leider nicht mehr Hochsommer. Ich muss musste unterdessen das erste Mal meinen Long-Sleeve hervor nehmen... :-(

Am Samstag besuchte ich mit zwei anderen Reisenden (Amerikaner und Japaner) ein Kaffee-Finca bei Chinchina, in der Nähe von Manizales. Ein älterer Kaffeebauer nahm uns mit auf eine Tour durch die Kaffeehügel und erklärt uns alles ausgiebig. Am Schluss der Tour durch die Kaffeehügel zeigt er uns dann seine eigene Kaffee-Finca. Er baut hier selber Kaffee an, bewirtet aber auch Touristen in seiner Finca. Herrlich, extrem ruhig, sauber gepflegt... Die Orangen und Bananen pfückt man sich direkt von den Bäumen. Wenn man ein bisschen mehr Zeit hätte, wäre man fast versucht, hier ein Weilchen zu verweilen. (Bild 2: Kaffee-Plantage bei Chinchina)


(Bild 3: Kaffee-Finca "Colina del Sol" bei Chinchina)

Am Sonntag machte ich dann meinen ersten Ausflug zum einem Vulkan. Mit einem Guide gehe ich in den Nationalpark "Natural Los Nevados". Ein extrem schöner Nationalpark. Vor allem interessant ist, wie die Vegetation mit unterschiedlicher Höhe ändert. Rund um den Vulkan "Nevado del Ruiz" (5321 M.ü.M.) gleicht die Gegend dann einer Mondlandschaft. Die letzten paar Hundert Meter in Richtung des Kraters musste ich dann mit eigener Kraft erreichen. Das war das erste Mal, dass ich auf über 5000 Meter unterwegs war. Der Kopf hämmert, alle 20 Meter muss man eine Schnaufpause einlegen... eine interessante Erfahrung. Leider konnten wir nicht bis zum Kraterrand aufsteigen, weil im Moment zuviele giftige Gase aus dem Krater entweichen. Deshalb mussten wir dann auf 5100 M.ü.M. Halt machen. (Bild 4: Aussicht im Nationalpark "Natural Los Nevados")


(Bild 5: Mondlandschaft mit Schnee rund um den Vulkan "Nevado del Ruiz", 5321 M.ü.M.)

Am Montag, werde ich dann weiter nach Medellin reisen. Dort soll es noch schönere Frauen als in Cali geben. Aber davon dann im nächsten Wochenbericht... ;-)

PS: Bilder können durch einen Klick vergrössert werden... ;-)

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich verfolge dein Tagebuch regelmässig. Echt spannend und witzig! Ich wünsche dir schöne Weihnachten und ein gutes 2006.

Mit besten Grüssen
Patrik


Anonym hat gesagt…

salut

kam endlich dazu deinen spannenden Reisebericht zu lesen.
Die Erfahrung mit der Höhe hatte ich auch; wart's ab bist du über 6000 Meter kommst!
wünsche dir noch schöne Festtage und a guata Rutsch.

Bis dann
Daniel


Andre hat gesagt…

Hallo Andy,

Willkommen in Kolumbien. Ich verfolge immer wieder, wenn es Reiseberichte zu Kolumbien gibt. Noch gibt es ja nicht wirklich viele...

Wie ich lese kommst du nach Medellin, es ist eine klasse Stadt, nicht nur wegen den Frauen ;-) Ich würde dir auf alle Fälle empfehlen das Wochenende in Medellin zu verbringen, das ist einfach ein Erlebnis. Lohneswerte Ausflüge in der Umgebung sind zum Beispiel Guatape und Santa Fe de Antioquia...

Da über Kolumbien nicht so viel bekannt ist machen wir übrigens ein Portal: kolumbien-blog.com. Vielleicht kannst du es im Blogroll verlinken?

Viele Grüße,

André


Andre hat gesagt…

Hi nochmal, jetzt habe ich erst gesehen, dass der Eintrag von dir schon ein Jahr alt war :-(