Dienstag, 28. März 2006

Wochenbericht 016 (20.03.06 bis 26.03.06)

Nachdem ich eine Nacht in einem Loch-ähnlichen Zimmer vis-à-vis des Bus-Terminal verbrachte hatte, machte ich mich am Montagmorgen auf, um das Zentrum von der Hauptstadt von Paraguay, "Asuncíon", zu erkunden. Beim Warten auf den passenden Bus für das Zentrum, kam ich mit einer älteren Frau ins Gespräch. Sie fragte mich was zum Teufel ich in Paraguay machen würde. Hier würde es ja nicht einmal schöne Frauen geben. Dieses Mal war ich es, der mit grossen Augen schaute. Was die Frauen anbelangte, sollte sie aber recht behalten... :-(

"Asuncíon" fand ich nicht sonderlich ansprechend. Schon nach ein paar Stunden hatte ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten gesehen. Um 13:00 setzte mich dann in einen der wenigen schönen Pärke, welche die Stadt zu bieten hatte. Es war extrem heiss und schwül. Der Schweiss lief einem auch beim nichts tun nur so herunter. Ich überlegte mir, was ich als nächstes Ziel ins Auge fassen wollte. Es gab die Möglichkeit in Paraguay zu bleiben, oder Paraguay sofort zu verlassen. Ich befand dann allerdings, dass ich Paraguay nicht schon nach zwei Tagen wieder verlassen konnte. Ausserdem wollte ich die Hitze noch ein bisschen mehr geniessen... ;-) Ich entschloss mich deshalb, dem paraguayischen "Gran Chaco" einen Besuch abzustatten. (Bild 1: Pantéon de los Héreos in Asunsíon)

Paraguay wird durch den Nord-Süd-verlaufenden Fluss "Rio Paraguay" in zwei Hälften geteilt. Die westliche Hälfte wird "Chaco" genannt. Nur gerade 3% der paraguayischen Bevölkerung lebt in diesem Gebiet. Der Chaco ist ein ziemlich flaches Steppengebiet, in welchem in den heissesten Monaten 48° keine Seltenheit sind. Eine relativ unwirtliche Gegend für den Menschen. Trotzdem ist der Chaco teilweise besiedelt. Ab den 30er-Jahren bis nach dem 2. Weltkrieg siedelten sich deutschstämmige Russland-Mennoniten auf der Flucht vor dem stalinistischen Regime im Chaco an. Sie gründeten drei grössere Kolonien.

Ich entschloss mich, die Kolonie "Fernheim" mit dem Hauptort "Filadelfia" zu besuchen. Schon 1.5 h nach meinem Entschluss sass ich auf dem Bus in den Chaco. Es sollte die erste von drei aufeinanderfolgenden "schlimmen" Busfahrten werden. Ich sass in der zweitletzten Reihe direkt neben dem WC, dessen Tür leider defekt war. Es war deshalb, als würde man fünf Stunden in einem ToiToi-WC-Häuschen sitzen... :-(

In "Filadelfia" quartierte ich mich im Hotel "Florida" ein. Zum Abendessen bestellte ich mir einen gemischten Salatteller für CHF 1.30. Es stellte sich dann heraus, dass ich mich dafür an einem feinem "All-you-can-eat-Salatbuffet" bedienen konnte. Mmhh... das war gut und tat gut... ;-)

Am Dienstagmorgen machte ich mich dann auf, um "Filadelfia" und den umliegenden "Chaco" zu erkundigen. Die Häuser im Städtchen "Filadelfia" stehen relativ weit auseinander, so dass man von einer Kreuzung bis zur nächsten ziemlich weit laufen muss. Weil es in den drei Tagen zuvor immer wieder einmal geregnet hatte, und weil die breiten Strassen nicht geteert sind, war es eine ziemliche schlammige Angelegenheit, eine Strasse zu überqueren. Der März ist zwar der regenreichste Monat im Chaco. Dass es allerdings drei Tage hintereinander geregnet hatte, war anscheinend ziemlich ungewöhnlich. Und auch an diesem Tag war es schon am Morgen stark bewölkt. Mit der von mir erwünschten Chaco-Hitze wurde damit leider vorläufig nichts. (Bild 2: Schlammige Hauptstrasse "Hindenburg" in Filadelfia bei Sonnenuntergang / Bild 3: Ton in Ton, Andy auf der "Hindenburg")

"Filadelfia" hat keine grosse Tourismus-Infrastruktur, und in meinem Reiseführer stand ebenfalls nicht gerade viel darüber. Deshalb musste ich mir meine Chaco-Erkundungstour selber irgendwie organisieren. Nach vielem Herumfragen fand ich dann einen Taxifahrer, welcher mich für einen halbwegs vernünftigen Preis ein bisschen im umliegenden "Chaco" herumfahren und zu einer naheliegenden "Hacienda" bringen würde. Die Wege, welche durch den "Chaco" führen, waren nicht viel besser, als die Strassen in "Filadelfia". Teilweise lief der Taxifahrer barfuss durch die riesigen Wasserlachen, um zu kontrollieren, ob er hier mit seinem Taxi durchfahren konnte. Einmal musste ich dann auch ziemlich lange auf ihn einreden, bis er sich endlich getraute hindurch zu fahren... ;-) (Bild 4: Taxifahrer beim untersuchen der überschwemmten Strasse)

Gegen 11:00 kamen wir dann bei der "Estación Iparoma", einer Rinderfarm, welche einem älteren Ehepaar aus der zweiten Mennonitengeneration gehörte, an. Die meisten Mennoniten sprechen nach wie vor Hoch- und Plattdeutsch. So auch die Gutsherrin. Sie zeigte mir ihre Farm, erklärte mir viele Dinge über die Mennoniten-Gemeinschaft, und zeigte mir das Familienalbum, welches ein bisschen dokumentierte, was sie und ihr Ehemann alles schon erreicht hatten. Das war sehr eindrücklich.

Sie lud mich dann zum Mittagessen ein, und wir verabredeten, dass ich am Nachmittag mit einem angestellten Indianer zu den Rinderherden reiten könne. Den Taxifahrer hatte ich unterdessen wieder - nach einer harten Preisreduktionsverhandlung - nach "Filadelfia" geschickt, denn der Gutsherr wollte mich am späteren Nachmittag wieder zurück ins Städtchen fahren.

Nach dem Mittagessen war dann die strikt eingehaltene Siesta bis Punkt 14:00 angesagt. Unterdessen waren die Wolken verschwunden, und die Sonne schien unbarmherzig. Ich machte es mir in einer Hängematte im Schatten gemütlich und las eine natürlich auf Deutsch geschriebene Mennonitenzeitung. Ich sag nur: Spinner... ;-) Aber jedem das seine.

Um genau 14:00 kam der Indianer mit zwei Pferden angetrabbt, und begann sie zu satteln. Leider änderte sich zu diesem Zeitpunkt auch urplötzlich das Wetter, und innerhalb von 10 Min. hatten wir ein Gewitter, wie ich es schon lange nicht mehr gesehen hatte. Gemäss Gutsherrin hatte es so einen Regen schon lange nicht mehr gegeben. Obwohl innerhalb von wenigen Minuten ihr Vorzimmer unter Wasser stand, freute sie sich sehr über den Regen, denn nach drei trockenen Jahren mit grossen finanziellen Verlusten versprach dies wieder gute Weiden für die Rinderherden zu geben. (Bild 5: Gefangener Tukan auf der Estación Iparoma)

Der Reitausflug war somit buchstäblich ins Wasser gefallen. Als der Regen langsam nachliess, fuhr mich der Gutsherr mit seinem fast noch neuen Toyota-Geländewagen zurück. Schon nach wenigen Minuten fragte er mich, ob ich Lust hätte, selber ein wenig durch den verschlammten "Chaco" zu fahren. Ich liess mich natürlich nicht zweimal bitten. Es war ziemlich Fun, eine Stunde lang durch Schlamm und Wasser zu fahren. Als wir in "Filadelfia" ankamen fragte er mich, was ich nun vor hätte. Ich antwortete ihm, dass ich anschliessend die lokale Sattlerei besichtigen wollte. Er meinte dann, dass er mich begleiten und anschliessend ins Hotel zurückfahren würde. Das nenne ich Service. Die Sattlerei, welche in Handarbeit hochwertige Ledersättel für den Export nach Deutschland und USA herstellt, war sehr interessant zu besichtigen. Erstaunt war ich dann allerdings sehr, als ich einen Zürcher in meinem Alter antraff, welcher in dieser Sattlerei schon seit 13 Jahren arbeitet.

Abends schaute ich mir im Hotel dann noch einen Film über die Geschichte der Mennoniten im Chaco an. Das Video und die vielen Gespräche, welche während des Tages geführt hatte, gaben einen kleinen Überblick, wie eine mennonitische Kolonie in Paraguay funktioniert. Die Kolonien sind quasi wie eigenständige Staate innerhalb von Paraguay. Das einzige, was vom Staat Paraguay zur Verfügung gestellt wird, ist die Anbindung an das paraguayische Strassennetz sowie die Verbindungsstrassen zwischen den einzelnen Mennoniten-Kolonien und die Telefonanschlüsse. Dafür bezahlen die Mennoniten aber auch keine Steuern an den Staat Paraguay. (75% der Paraguayaner bezahlen diese übrigens ebenfalls nicht, denn Paraguay ist das Land, welches weltweit am meisten Probleme hat, die ihm gesetzlich zustehenden Steuern einzutreiben.) Die Mennoniten bezahlen ihre "Steuern" an die kolonie-eigene Kooperative. Diese stellt dafür die notwendige Infrastruktur (Strassen, Spitäler, Schulen, Polizei, etc.) zur Verfügung. Gleichzeitig ist die Kooperative aber auch unternehmerisch tätig. Sie verarbeitet die Milch ihrer mennonitischen Mitglieder und expotiert die Produkte nach ganz Südamerika, betreibt eine riesige Fleischfabrik, einen Supermarkt, einen Auto- und Motorradhandel, ein Möbelgeschäft und vieles mehr. Dadurch ist sie natürlich auch der grösste Arbeitgeber einer jeden Kolonie. Die Leute, welche für die Kooperative arbeiten, verdienen doppelt so viel wie jemand, welcher einer Arbeit ausserhalb der Kooperative nachgeht. Neben Gott scheint die Kooperative das Zentrum der Mennonitenkolonien zu sein. Es kam mir fast ein bisschen vor, als wäre die Kooperative eine Art "Big Brother", welche alles kontrolliert. Einen ziemlich machtvollen Posten, welchen die Chefin der Kooperative in "Fernheim" da hat. Da immer mehr Indianer und Paraguayaner in die Siedlungen der Kolonien ziehen, möchte der Staat Paraguay mehr Kontrolle über die Kolonien. Deshalb sind die Mennoniten nun auch in die nationale Politik eingestiegen, um mit Lobbyismus den Einfluss des Staates klein zu halten. (Bild 6: Hauptgebäude von "Big Brother Fernheim" / Bild 7: Fabrikgebäude der Kooperative im sowjetischen Baustil / Bild 8: Wenn es sauber werden soll, muss "Suizo" darau stehen; Reinigungsmittel im Supermarkt der Kooperative)

Am Mittwoch fuhr ich wieder zurück nach "Asuncíon". Mit einem Bus aus den frühen 70er-Jahren war es eine ziemlich Horror-Fahrt, auf welche ich gar nicht weiter eingehen möchte. Sie dauerte erst noch 2.5 h länger, als die Hinfahrt. Um 16:00 war ich dann in "Asuncíon" am Bus-Terminal. Leider war mein "Anschlussbus" nach "Corrientes" in Argentinien erst um 24:00. Super! Zum guten Glück hatte es ein günstiges Internet-Café beim Bus-Terminal, wo ich die lange Wartezeit überbrücken konnte.

Am Donnerstag um ca. 01:00 kamen wir mit dem Bus beim Grenzübergang zu Argentinien in "Clorinda" an. Die Beamten schienen leicht gelangweilt zu sein, denn wir bekamen das volle Programm. Die Passkontrolle verlief noch problemlos. Stutzig machte mich dann aber die Tatsache, dass die Pässe von allen Buspassagieren zurückbehalten wurden. Wir mussten uns ca. 50 Meter hinter dem Bus in eine Reihe stellen. Dann kam der Drogenhund. Jedes Bein wurde beschnüffelt, jede Tasche, etc. Dann ging der Hund in den Bus, wo er weitersuchen musste. Danach beschnüffelte er noch die grossen Gepäckstücke, welche unterdessen aus dem Bus ausgeladen und auf die Strasse gelegt worden sind. Ich freute mich schon, dass wir es jetzt nun geschafft hatten, und wieder in den Bus einsteigen konnten. Daran war aber leider nicht zu denken. Es kam noch zusätzlich die "Flughafenkontrolle" zur Anwendung, wo alle Passagiere alle ihre Gepäckstücke durchleuten lassen mussten. Ich weiss nicht genau, was die Maschine untersuchte, aber ich "durfte" meinen grossen Rucksack öffnen. Ich fragte den Beamten, was er wo suchen würde. Schliesslich hatte er ja am Monitor gesehen, was ihm wo verdächtig vorkam. Keine Antwort. Verbissen machte er sich über das untere Fach meines Rucksackes her, und rupfte ein Teil nach dem anderen heraus. "Aha, Schuhe." "Wieso ist die Regenjacke und der Fleece in einem Sack verpackt?" etc. Als er dann noch nicht gefunden hatte, was er eigentlich suchte, machte er sich über das obere Fach des Rucksackes her. Wieder die gleich blöden Fragen. "Was ist das?" "Das ist eine Flasche.", war meine Antwort. Schlussendlich machte er dann ein oberes Aussenfach auf und sagte: "Aha, das ist ja nur ein Buch." Ich hätte im am liebsten eine gehauen. So ein Vollidiot. Unter dem mitleidigen Lächeln der einheimischen Busmitreisenden durfte ich meine Habseligkeiten dann wieder zusammenpacken.

Damit war die Story aber leider noch nicht fertig. Wir durften dann zwar von der Grenze wegfahren. Wir wurden auf dem Weg nach "Corrientes" aber noch dreimal angehalten, wovon einmal das Gepäck noch einmal kontrolliert wurde... :-( Na gut. Ich hatte wieder eine Lektion gelernt: Passiere in einem 3.-Welt-Land nie nachts die Grenze... ;-)

"Corrientes" war für mich eigentlich nur ein Durchgangsstopp auf dem Weg nach Uruguay. In meinem Reiseführer wurde die Stadt als sehr schön beschrieben. Da ich von den letzten zwei Busfahrten ziemlich "durch" war, nahm ich mir ein Zimmer, um am Morgen ein paar Stunden zu schlafen. Als ich dann Nachmittags einen Stadtrundgang machte, war da aber nicht allzuviel Spezielles zu sehen. Das beste war allerdings, das eine Stunde Internet nur CHF 0.40 gekostet hat... ;-) (Bild 9: Eines der Balkonhäuser, für welche Corrientes bekannt ist)

Um 19:00 machte ich mich dann wieder auf den Weg zum Bus-Terminal von "Corrientes". Ich wollte an die uruguayanische Grenze beim argentinieschen Ort "Gualeguaychú" fahren. Nach drei "Horror"-Fahrten, war dies eine richtig erholsame Fahrt (Nueva Chevallier). Viel Platz, ein guter Film (Scene of a Crime), und es wurde einem sogar ein kleines Abendbrot serviert. Im Ganzen gesehen war der Service besser als bei den Europaflügen der "Swiss"... ;-)

Weil es ein Direktbus nach "Buenos Aires" war, fuhr er nicht ins Zentrum von "Gualeguaychú". Um 05:00 liess mich der Buschauffeur bei einer Raststelle an der Autobahn aussteigen. Es war dann ein wenig ein komisches Gefühl, auf dem Pannenstreifen einer dreispurigen Autobahn zu stehen, und auf den nächsten vorbeifahrenden Lokalbus, welcher mich ins Zentrum bringen sollte, zu warten.

Auf der Raststelle hatte ich noch erfahren, dass an diesem Freitag ein argentiniescher Nationalfeiertag war. Das liess mich nichts Gutes für die Busverbindungen nach Uruguay erahnen. Als ich um 09:00 beim Bus-Terminal ankam, wussten die noch nicht, ob einen Bus um 12:00 oder um 19:45 fahren würde. Um 11:00 wussten die dann mehr, und ich hatte Glück, dass er um 12:00 fuhr.

Der Grenzübergang nach Uruguay war wie Schokolade lecken. Man musste einfach im Bus sitzen bleiben. Zuerst kam ein argentiniescher Grenzbeamter in den Bus und kontrollierte alle Ausweise. Meinen Pass nahm er mit, um den Austrittsstempel zu machen. Ein bisschen unwohl war mir schon, als mein Pass so aus meinem Blickfeld verschwand. Der Bus fuhr anschliessend 10 Meter weiter über die Staatsgrenze, wo dann ein Grenzbeamter von Uruguay in den Bus stieg. Er machte einen Rundgang durch Bus und hielt dabei nach verdächtigen Gepäckstücken ausschauen. Als er wieder ausgestiegen war, fuhr der Bus los. Ich wollte schon aufschreien: "Hey, mi passaporte!". Da sah ich dann aber schon, wie der Buskondukteur mit meinem schönen, roten Pass in der Hand und strahlendem Gesicht auf mich zukam. Sowohl der Austrittsstempel von Argentinien als auch der Eintrittsstempel und das notwendige Visa-Papier von Uruguay waren im Pass. Perfekt! So müsste es überall sein. Aber auf der anderen Seite gäbe es dann keine abenteuerlichen Grenzübergänge mehr, und die haben ja auch ihren Reiz.

Uruguay wird ja oft als die "Schweiz von Südammerika" bezeichnet. Und so kam es mir auch vor. Die Landschaft auf der Fahrt von der Grenz zur Stadt "Mercedes" glich in etwa dem schweizerischen Jura, nur dass es es viel flacher war. Und auf den Weiden standen schwarz-weiss gefleckte Kühe...

Auch "Mercedes" war nur ein Zwischenstopp. Ich musste mich bei allen Busgesellschaften durchfragen, bis ich bei der allerletzten noch eine Busverbindung fand, welche mich noch zu einer halbwegs vernünftigen Zeit nach "Colonia del Sacramento" brachte. Obwohl es am Bus-Terminal zwei Wechselstuben gab, wollte mir aber keiner meine argentinieschen Pesos in uruguayische Pesos wechseln. Ich nutzte deshalb die Zeit bis zur Abfahrt des Buses für einen kleinen Stadtrundgang und einem Gang zur nächstgelegenen Bank. Zurück beim Bus-Terminal, welches übrigens klimatisiert war, traute ich meinen Augen fast nicht. Es gab wie am Flughafen einen Monitor, auf welchem fein säuberlich der Status einer jeden Busabfahrt aufgeführt war. "On Time", "Boarding", usw. Wow. In anderen Ländern steht man teilweise an einem Strassenrand und versucht durch Handzeichen den gewünschten Bus zum Anhalten zu bringen. Aber in Uruguay gibt es es sogar eine "Boarding Time"... :-) (Bild 10: Uruguayische Kinder in Mercedes in der Schuluniform)

Abends um 20:30 kam ich dann in "Colonia del Sacramento" an. Wenn man auf der südlichen Halbkugel in Richtung Süden reist, bedeutet dies nicht wie auf der nördlichen Halbkugel, dass es wärmer wird, sondern dass es kälter wird. Als ich zum Bus ausstieg, spürte ich diese Tatsache nun das erste Mal am eigenen Leibe. Es war merklich kühl (geschätzte 15°). Ich griff deshalb in meinen Rucksack, um meinen langärmligen Sweater hervor zu ziehen... Ups, nix mehr da. Offensichtlich hatte ich den im Bus als Kopfkissen dienende Sweater vor lauter Freunde über das Ende der angenehmen Busfahrt nach "Gualeguaychú" noch im Halbschlaf um 05:00 auf meinem Sitz liegen gelassen. Mein erster Verlust auf meiner Reise. Naja, solange es nur ein billiger Swester aus Venezuela ist... ;-) (Bild 11: Uruguayaner aus Mercedes in traditioneller Kleidung)

Auf jeden Fall quartierte ich mich auch ohne Sweater in "Colonia del Sacramento" in der Jugendherberge ein. Anschliessend machte ich mich auf, um ein Restaurant zu suchen. Ich landete dann per Zufall in der historischen Altstadt. Überall stilvoll eingerichtete Restaurants mit Live-Musik. Naja, man kann es sich ja auch als Backpacker mal gut gehen lassen. Ich setzte ich mich dann in das gemütliches Restaurant, welches einen Pianisten und den Eintrag "Fondue de Queoso" auf der Menükarte stehen hatte. Fondue! Das konnte ich natürlich nicht auslassen. Ich bestellte mir dann einen gemischten Salat, das Fondue und ein Glas Weisswein. Dummerweise hatte ich dann schon fast genug, als ich mit dem gratis zur Verfügung gestellten Korb voll Aperitif-Gebäck mit verschiedenen Buttersorten und Quarksaucen fertig war. Dar Salat kam dann mit italienischem Balsamico und Olivenöl. Wow, das hatte ich in der Schweiz das letzte Mal. Naja, das Fondue war dann weniger überzeugend. Es schmeckte irgendwie nach Butter. Aber das hat man halt davon, wenn man inmitten von Südamerika Fondue isst... ;-)

Am Samstagmorgen machte ich mich dann auf, um die historische Altstadt, welche teilweise von den Portugiesen und teilweise von den Spaniern gebaut wurde, zu besichtigen. Auch diese Altstadt ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Wow. Ich kann nur sagen, dass dieses Städtchen eine richtige Perle ist. Die Uruguayaner tragen grosse Sorge zu der alten Bausubstanz, und haben in den historischen Häusern stilvolle Museen, Galerien, Cafés, Restaurants und Läden eingerichtet. Würde dieses Städtchen in einem anderen Land als Uruguay stehen, wäre es mit Touristen total überlaufen. Da Uruguay nicht so viel (internationalen) Tourismus erhält, kann man die Schönheit des Städtchens richtig geniessen. (Bild 12: Calle de los Suspiros in Colonia del Sacramento)

Am Nachmittag wollte ich dann zu den naheliegenden Stränden am "Rio de la Plata" fahren. Ich hatte gesehen, dass man für CHF 2.10 für 24 h einen Scooter mieten konnte. Um aber ein bisschen die Fondue-Kalorien vom Vorabend zu verbrennen, entschied ich mich trotz dieses Wahnsinnsangebotes für die "Fahrrad-ohne-Bremsen"-Variante, welche von der Jugendherberge noch günstiger, nämlich gratis, zur Verfügung gestellt wurden. Als ich am ersten Strand ankam, wagt ich den Versuch mit dem Fahrrad im Sand direkt an der Wasserlinie entlang zu fahren. Das klappte ganz gut. Nach wenigen hundert Metern sah ich vier Personen, welche am Strand ein Spiel spielten. Neugierig hielt ich an, schaute ein bisschen zu, und fragte, was es für ein Spiel sei und wie es funktioniert. Es stellte sich heraus, dass es vier argentinische Touristen waren, und dass sie "Tejo", ein "Boggia"-ähnliches Spiel mit flachen Holzscheiben anstelle von Kugel, spielten. Am Schluss blieb ich zwei Stunden dort hängen, und gewann zusammen mit meinem Spielpartner ein Spiel nach dem anderen... ;-) (Bild 13: Tejo spielen am Strand)

Den Samstagabend verbrachte ich in der Jugendherberge, wo ich mir wieder einmal mein eigenes Abendessen kochen konnte. Ich bekam ausserdem auch wieder meine Wäsche zurück, welche ich am Morgen in der Jugendherberge zum waschen abgegeben hatte. Für CHF 5.00 wurde mir einer grosser Sack voll schmutziger Wäsche gewaschen und sogar gebügelt. Gebügelte Jeans und T-Shirts, das war schon lange her, als ich dies das letzte Mal getragen hatte... ;-) Um 02:00 ging ich dann mit ein paar Leuten von Jugendherberge in den Ausgang. Wie gesagt, in diesen Breitengraden geht niemand viel früher in den Ausgang.

Dass der Ausgang erst so spät stattfindet, ist natürlich nicht so toll, wenn man am nächsten Tag schon um 09:15 im Bus sitzen muss, und man zu alle dem noch den Wecker auf 08:30 anstelle 07:30 gestellt hat. Naja, der Sonntagmorgen begann deshalb ein wenig hektisch. Aber um 10:15 stand ich dann schon in der Schweiz... ;-) Um ein bisschen genauer zu sein, ich machte einen Zwischenstopp in der "Colonia Suiza Nueva Helvecia". Der Ort wurde 1861 von vorwiegend Schweizer Emmigranten gegründet. Der Ort ist in ganz Uruguay für seine Milchprodukte, vor allem natürlich Käse, bekannt. Unterdessen ist der Ort auf 10'000 Einwohner angewachsen, und nur noch ganz wenige Leute sprechen Deutsch. Zuviele Generationen liegen zwischen den ursprünglichen Siedlern und den jetzigen Einwohner. Trotzdem war es interessant z.B. auf den Grabsteinen die vielen Schweizer Geschlechtsnamen oder die Strassenschilder mit Schweizer Einfluss (z.B "Calle Frau Vogel (Strass Frau Vogel)" oder "Guillermo Tell (Willhelm Tell)") zu lesen. An jedem zweiten Hauseingang hängen ein bis zwei verschiedene Schweizer Kantonswappen. Wahrscheinlich die Ursprungskantone der Urvorfahren der jetzigen Hausbewohner. (Bild 14: Haus mit Kantonswappen in Nueva Helvecia)

Zur Mittagszeit kam ich dann noch beim "Hotel Suizo" vorbei. Ich konnte es ntürlich nicht lassen, die Gaststube zu betreten. Das war ein bisschen wie in einem Schweizer Skiferienort in eine Gaststube zu tretten. Nicht einmal die Jodlermusik fehlte. Ich wechselte mit dem Wirt ein paar Worte. Ich erzählte ihm unter anderem auch von meinen Fondue-Erfahrungen in "Colonia del Sacramento". Er meinte darauf hin, dass ich nun natürlich ein richtiges Schweizer Fondue bei ihm probieren müsste. So kam es, dass ich in Südamerika innerhalb von drei Tagen zweimal Fondue ass. Dies hatte ich in der Schweiz noch nie geschafft... ;-) Und ich muss sagen, dass das mit dem lokal hergestellten Käse zubereitete Fondue (Gruyère und ein Emmenthaler-ähnlicher Käse) kam fast an mein eigenes heran. Einzig ein Schuss Kirsch fehlte. Damit hatte ich nun für ein Weilchen meinen Fondue-Bedarf wieder gedeckt... ;-) (Bild 15: Wanderweg in die Schweiz?)

Um 14:00 ging es dann weiter in Richtung "Montevideo", der Hauptstadt von Uruguay. In meinem Reiseführer stand geschrieben, dass das Bus-Terminal von "Montevideo" ziemlich modern sein würde. Als ich dort aber ankam, wurden meine Erwartungen wieder einmal übertroffen. Klimatisiert, sauber, perfekt beschriftet, Monitore mit Abfahrtszeiten, Shopping-Center, usw. Schon nach drei Minuten nach meiner Ankunft hatte ich das Ticket für meinen Anschlussbus nach "Punta del Este" in def Tasche. Und das Beste: ich musste nur eine halbe Stunde warten. Es dauerte dann allerdings nur weitere zwei Minuten, bis ich mir dachte: Scheisse, nur noch 28 Minuten Wartezeit. In der Restaurantzone hing ein Schild mit der Anschrift "Free Wireless Internet Access". Ich packte meinen PDA (Archos PMA430), mit welchem ich übrigens alle diese Wochenberichte schreibe, aus, und schon konnte ich meine Emails (Danke Philipp für dein ausführliches Mail... ;-) ) und die neusten News aus der Schweiz bei "NZZ Online" lesen. Wäre nicht schlecht gewesen, wenn ich in "Asuncíon" bei meinem 7.5 stündigen Aufenthalt am Bus-Terminal diesen Service ebenfalls gehabt hätte. Aber eben, solche Sachen kommen immer dann, wenn man sie nicht braucht... :-(

Um 18:15 war ich dann in "Punta del Este", gerade noch rechtzeitig um den schönen Sonnenuntergang am Strand zu beobachten. "Punte del Este" ist der beliebteste Ferienort in Uruguay, und wird vor allem von den reichen Uruguayaner und Argentiniern besucht. Dazu dann aber mehr im nächsten Wochenbericht. (Bild 16: Sonnenuntergang in Punta del Este)

Ich bin erst seit ein paar Tage hier in Uruguay. Aber schon jetzt gefallen mir Land und Leute sehr gut. Die Uruguayaner sind ganz relaxte Leute, und haben einen coolen Lebensstil. Anbei ein paar Dinge, welche mir in Uruguay aufgefallen sind, und welche man in den meisten anderen südamerikanischen Ländern sicherlich nicht findet.

  • Es gibt Fussgängerstreifen, und die Fussgänger haben auf dem Fussgängerstreifen Vortritt. Und noch besser: Wenn man am Fussgängerstreifen steht, halten die Autofahrer auch an, und lassen die Fussgänger über die Strasse.
  • Wasser vom Hahnen kann man trinken. Schmeckt allerdings leicht nach Chlor. Und das Wasser war sogar in der Jugendherberge so heiss, dass ich mir fast die Finger brannte.
  • Die Busverbindungen sind aufeinander abgestimmt. Und die Busse warten, bis der Anschlussbus angekommen ist. Bin gespannt, wie lange andere südamerikanische Länder noch brauchen werden, bis sie merken, dass man Fahrpläne aufeinander abstimmen kann.
  • Seit Juni 2005 gibt es in Uruguay ein Gesetz, welches das Rauchen in öffentlichen Räumen verbietet. Nicht im Pub, nicht in der Disco oder sonst wo. Fortschrittlich! Bin gespannt, wie lange die Schweiz noch braucht, bis sie sich dafür ebenfalls durchgerungen hat.

Sonntag, 26. März 2006

SBAW - Swiss Blog Awards

Lieber Leser

Falls Dir mein Blog gefällt, würde ich mich freuen, wenn Du meinen Blog bei den "Swiss Blog Awards" in der Rockie-Kategorie nominieren würdest. Vielen Dank... ;-)

Funktionieren tut es wie folgt:

  • Zuerst muss man sich bei "Swiss Blog Awards" registrieren. Es braucht nur einen Benutzernamen und eine Email-Adresse. Das Passwort wird einem per Email zugesendet.
  • Anschliessend die Suchen-Seite von "Swiss Blog Awards" aufrufen.
  • Im Feld "Blog suchen" den Begriff "weltreise" eingeben und auf die Schaltfläche "senden" klicken. Mein Blog sollte daraufhin gefunden werden.
  • Am Ende der Seite auf den Link "add to my nominations" klicken. Nach der Eingabe des Benutzernamens und des Passwortes wird mein Blog zu deiner Nominierungsliste hinzugefügt.
  • Nun muss mein Blog noch dem richtigen "Award" zugewiesen werden. Auf dem Register "Die Liste" unterhalb von meinem Blog die Schaltfläche "Rockie-Award" anklicken. Zur Kontrolle kann noch das Register "Rockie-Award" angeklickt werden. Falls mein Blog dort aufgeführt wird, hast Du alles richtig gemacht... ;-)

Freitag, 24. März 2006

Landkarte von Argentinien, Paraguay und Uruguay

Als kleine Orientierungshilfe für den Leser publiziere ich anbei wieder Karten der Länder, in welche ich zur Zeit bereise.


(Bild 1: Karte von Argentinien. Map taken from and copyrighted by Lonely Planet)


(Bild 2: Karte von Paraguay. Map taken from and copyrighted by Lonely Planet)


(Bild 3: Karte von Uruguay. Map taken from and copyrighted by Lonely Planet)

Donnerstag, 23. März 2006

Wochenbericht 015 (13.03.06 bis 19.03.06)

Nachdem die vergangenen paar Tage und Wochen sehr ereignisreich gewesen waren, musste ich für ein Weilchen wieder einmal einen Gang zurückschalten. In der Nacht von Sonntag auf Montag fuhr ich von "Rio de Janeiro" nach "Curitiba" (Link 1, 2, 3). Ich hatte gelesen, dass es von "Curitiba" nach "Paranaguá" eine atemberaubende Eisenbahnstrecke ("Serra Verde Express") geben sollte.

"Curitiba" liegt auf ca. 900 M.ü.M und ca. 100 km von der Atlantikküste entfernt im Landesinnern. Durch diese Lage hatte die Stadt für meinen Geschmack genau das richtige Klima (sonnig bei 28° am Tag, angenehme Nächte bei 18°). "Curitiba" ist für lateinamerikanische Verhältnisse eine sehr moderne Stadt. Ein sehr gut organisiertes Bussystem, sauberes Verkehrs- management ohne Staus, saubere und v.a. gute Strassen mit funktionierenden Ampeln, mit Fussgängerstreifen und behindertengerechten Gehsteigen. Alles Dinge, die ich bis jetzt praktisch noch niergends in Südamerika gesehen hatte. Die Häuser sind eher hoch gebaut. Die Leute sehen sehr europäisch aus, d.h. wenig Schwarze oder Mulatten und wenig Indianer oder Mestizen. Blondinnen mit blauen Augen kann man hier durchaus des öfteren antreffen. Kurzum gesagt: Wenn man hier im Süden nach einer 5-wöchigen Reise durch Brasilien, vom Norden her kommend, ankommt, ist man zuerst einmal ziemlich platt. Ich hatte fast ein bisschen das Gefühl, als wäre ich im falschen Film bzw. in einem anderen Land. Das war irgendwie nicht das Brasilien, welches ich kannte. Sogar mehr oder weniger sicher schien es zu schein, denn die Polizei war omnipräsent. Man konnte sogar nachts um 03:00 im "Vollrausch" nach Hause laufen, ohne sich alle 10 Meter umdrehen zu müssen. Dazu aber später mehr... ;-) (Bild 1: Skyline von Curitiba / Bild 2: Blondine mit ihren Freundinnen)

Ich kam also so gegen 12 Uhr in "Curitiba" an. Da das Bus-Terminal (port.: rodoviaría) und der Bahnhof kombiniert waren (port.: rodoferroviaría), kaufte ich mir direkt nach der Ankunft ein Zug-Ticket für die Panoramafahrt nach "Paranaguá" für den nächsten Tag. Danach machte ich mich auf, um im Zentrum ein Hotel zu suchen. Direkt am Hauptplatz ("Praça Tiradentes", Zahnzieher-Platz, Tiradentes ist so etwas wie der Willhelm Tell von Brasilien) wurde ich im "Golden Hotel" fündig. Für umgerechnet ca. CHF 12.00 bekam ich ein Einzelzimmer inkl. Frühstücksbuffet. Wie sich dann am nächsten Morgen herausstellte, war das Frühstücksbuffet von erster Güte, und alleine schon die CHF 12.00 wert gewesen. Verschiedene Früchte, verschiedene Fruchtsäfte, Kaffee, Tee, Käse, Fleisch, Eier, Rührei, verschiedene Brote, verschiedene Kuchensorten, und vieles mehr. Ich musste dann jeweils erst abends wieder etwas Kleines essen... ;-) (Bild 3: Sossen Haus (=Saucenhaus?) in Curitiba, wo man von Raclette, Fondue bis Thai-Curry alles kaufen konnte)

Weil ich ziemlich müde war, machte ich an diesem Tag nur noch einen kleinen Rundgang im historischen Quartier von "Curitiba". Ich entdeckte dann noch das Internet-Café "Get On", welches für brasilianische Verhältnisse günstige Preise anbot, und in welchem ich in den folgenden Tagen noch einige Zeit verbrachte. (Bild 4: historischer Stadtteil (Praça Garibaldi) von Curitiba)

Am Dienstag stand dann der schon erwähnte Ausflug mit dem "Serra Verde Express" auf dem Programm. Es gab den "normalen Zug" um 08:15 und den "Touri-Zug" um 09:00. Ich hatte mir am Vortag ein Ticket für den "normalen Zug" gekauft. Da alle Passagiere auf der linken Seite am Fenster einen Platz haben wollen (beste Sicht), werden seit neustem die Sitzplätze vom Computer nach dem Zufallsprinzip vergeben. Mir war der Comuter gnädig gestimmt, und ich hatte einen Sitzplatz auf der linken Seite am Fenster :-) Die Fahrt von 900 M.ü.M in Richtung Küste durch eine Berglandschaft mit tropischem Regenwald war sehr schön. Wer allerdings schon einmal mit der "Rhätischen Bahn" im schweizerischen Graubünden unterwegs war, hat schon atemberaubendere Landschaften, Schluchten und Eisenbahnbrücken gesehen. Was man im Graubünden allerdings nicht zu sehen bekommt, ist die unglaubliche Vielfalt von Schmetterlingen in allen Farben und Grössen (z.T. Handteller-gross), welche man direkt aus dem langsam fahrenden Zug beobachten konnte. (Bild 5: Eisenbahnbrücke des 'Serra Verde Express')

Da der Zug nur am Wochenende bis direkt zur Küste hinunterfährt, mussten alle Passagiere, welche nach "Paranaguá" gehen wollten, in "Morretes" auf einen Bus umsteigen. Und da nur wenige Busse pro Tag diese Route fuhren, war zuerst einmal eine längere Warterei und danach eine entsprechende Dränglerei angesagt.

Ausser einer schönen Hafengegend und Uferpromenade hat "Paranaguá" nicht wahnsinnig viel zu bieten. Um mir die Zeit bis zur Abfahrt meines Buses (Viação Graciosa, 107 km, 1.5 h) ein bisschen zu vertreiben, verbrachte ich längere Zeit damit, einer Handvoll Halbwüchsigen zuzuschauen, wie sie sich einen Spass daraus machten, mit einem alten Fahrrad von einem Steg ins Wasser zu springen... ;-) (Bild 6: Verrückte Jungs in Paranaguá)

Den Mittwoch verbrachte ich ein bisschen mit dem süssen Nichtstun und im Internet surfen. Allerdings hatte ich mir am Morgen ein Bus-Ticket für eine Nachtbusfahrt nach "Foz do Iguaçu" gekauft. Mehrere Gründe waren dann aber verantwortlich dafür, dass ich gegen Abend die Stadt eigentlich noch nicht verlassen wollte:

  1. Die moderne, aber ruhige Stadt gefiel mir immer besser.
  2. Ich war irgendwie noch nicht energiegeladen genug, um weiter zu reisen.
  3. Ich hatte ein paar Einheimische kennengelernt, mit welchen ich mich für den Abend verabredet hatte.

Leider hatte zum Zeitpunkt, als ich die Entscheidung traff, noch einmal eine Nacht zu bleiben, das Busbüro in der Innenstadt schon geschlossen. So kam es, dass ich mit allem Gepäck zum Bus-Terminal fuhr, um zu fragen, ob ich das teure Busticket umtauschen konnte. Ich wollte nur bleiben, falls dies möglich war. Zu meinem Erstaunen war dies ohne Diskussion möglich, so dass ich, kaum am Bus-Terminal angekommen, gerade wieder ins Hotel zurückfahren konnte. Der alte Mann an der Rezeption machte leicht grosse Augen, als ich nach 45 Min. schon wieder vor ihm stand. Abends traf ich mich dann mit den schon erwähnten Brasilianern. Wir landeten dann schlussendlich in einer Karaoke-Bar, wo ich noch einmal bei den Caipirinhas zugreifen konnte, denn diese waren an diesem Abend in Aktion. Ich bezahlte nur CHF 6.00. Um 03:00 war dann Feierabend, und ich kam wohlbehütet auch ohne Taxi wieder im Hotel an. (Bild 7: Einkaufsstrasse von Curitiba)

Am nächsten Morgen (Donnerstag) hatte ich dann leicht mit den Nachwirkungen der Caipis zu kämpfen. Ach, hatte ich schon geschrieben, dass man für CHF 6.00 zehn Caipirinhas bekam... ;-) Am späteren Vormittag machte ich mich dann auf, um den "Jardim Botânico" von "Curitiba", welcher ein bisschen ausserhalb lag, zu besichtigen. Ich hatte im Frühstücksaal des Hotels ein Bild davon gesehen, und dachte mir, dass sich dieser sicher zu besichtigen lohnen würde. Leider stellte sich dann heraus, dass das "botanisch" nicht ungedingt gerechtfertigt war. Ausser einer schönen Glaskonstruktion eines Gewächshauses mit ein paar wenigen tropischen Pflanzen darin, war da nicht viel zu sehen. (Bild 8: 'Jardim Botânico' von Curitiba)

Am Donnerstagabend machte ich mich dann aber definitiv von "Curitiba" aus dem Staub. Mit einem Nachtbus (Catarinense, 633 km, 8 h) fuhr ich nach "Foz do Iguaçu", wo ich am Freitagmorgen schon um 05:30 ankam. "Foz do Iguaçu" liegt auf der brasilianischen Seite des Dreiländereckes zwischen Brasilien, Argentinien und Paraguay. Auf argentinischer Seite liegt die Stadt "Puerto Iguazú", auf paraguayanischer Seite "Ciudad del Este", welches das "Duty Free Shopping Center" von Südamerika schlechthin ist. Die Sehenswürdigkeiten sind allerdings die grössten Wasserfälle der Welt ("Cataratas do Iguaçu") zwischen Brasilien und Argentinien sowie der weltgrösste Staudamm von "Itaipú" zwischen Brasilien und Paraguay.

Als um 07:00 dann das Tourismusbüro am Bus-Terminal die Pforten öffnete, konnte ich das Puzzle über die Region mit den mir noch fehlenden Informationsteilen vervollständigen, und meine Pläne zurechtlegen. Leider hatte ich erfahren, das die Grenzbrücke ("Puente de la Amistad") zwischen Brasilien und Paraguay wegen Grenzsteuerstreitigkeiten seit einer Woche wieder einmal geschlossen war. Das machte mir natürlich einen kleineren Strich durch die Rechnung. Ich stellte deshalb meine Pläne ein bisschen um. Allerdings war ich nicht extrem glücklich darüber, denn es versprach ein anstrengender anstelle eines gemütlichen Tages zu werden.

Ich fuhr ins Zentrum von "Foz do Iguaçu", wo ich mein Rucksack in einer Boutique, welche gleichzeitig als Gepäckaufbewahrung funktionierte, deponierte. Danach machte ich mich auf, um mit einem weiteren Bus zum Besucherzentrum des grössten Staudammes der Welt ("Itaipú") zu fahren. Ich hatte Glück. Denn kaum war ich dort angekommen, sass ich schon im nächsten Touristenbus, welcher gratis eine Rundfahrt durch das Areal des Staudammes, welches im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Paraguay liegt, machte. Der Staudamm wurde als eines der sieben modernen Weltwunder eingestufft. War auch ziemlich eindrücklich zu betrachten. Aber eben, ein von Menschen geschaffenes, hässliches Betonwerk, welches quer in der Landschaft steht. (Bild 9: 'Spillway' des Itaipú-Staudammes)

Der Itaipú-Staudamm wurde als 50-50-Projekt zwischen Brasilien und Paraguay realisiert, und konnte vor ca. 10 Jahren nach 20-jähriger Bauzeit fertiggestellt werden. Der Staudamm produziert 90% des paraguayanischen und 25% des brasilianischen Stromverbrauches. Weitere interessante Itaipú-Vergleiche sind:

  • Es wurde während der Bauzeit soviel Beton hergestellt, dass damit alle 55 Min. ein 20-stöckiges Haus hätte gebaut werden können.
  • Mit der verbauten Betonmenge könnte man 210 Fussball-Stadien in der Grösse des "Maracanã" (Rio de Janeiro) bauen.
  • Mit der verbauten Stahlmenge könnte man 380 Eiffel-Türme bauen.
  • Die produzierte Energie des Staudammes pro Jahr entspricht dem Äquivalent von 434 Mio. Barrel verbranntem Öl.

Nach dem Itaipú-Staudamm fuhr ich wieder ins Zentrum, holte mein Gepäck, und fuhr wieder mit einem anderen Bus zum Eingang des brasilianischen Nationalparkes "Iguaçu". Als ich dann beim ersten Aussichtspunkt ankam, war ich fast ein wenig über die Grösse der Wasserfälle enttäuscht. Bald bemerkte ich allerdings, dass ich nur einen kleinen Teil der Wasserfälle gesehen hatte. Der Rest der über 230 einzelnen Wasserfälle war von der ersten Aussichtsplattform aus hinter einer Flusskrümmung nicht sichtbar. Ich schaute mir dann auch noch den Rest an. War sehr eindrücklich. Nachdem ich während meiner viermonatigen USA-Reise im '98 schon die Niagara-Fälle bestaunt hatte, und während meiner Venezuela-Rundreise auch den "Salto Angel" besichtigt hatte, hatte ich nun das Nonplusultra betreffend Wasserfällen auf dieser Welt gesehen. (Bild 10: 'Salto Rivadavia', 'Salto Tres Mosqueteros' und 'Salto Dos Mosqueteros' von der brasilianischen Seite aus betrachtet)

Nach den Wasserfällen wollte ich über die Grenze nach Argentinien gehen. Leider verpasste es der Buskondukteur mich an der richtigen Kreuzung heraus zu lassen. Deshalb stand ich dann mit vollem Gepäck bei 42° mitten auf einer Landstrasse. Ich hatte die Wahl, entweder eine halbe Stunde zurück zu laufen, oder auf einen Bus zu warten. Ich entschied mich für dir erste Variante. Nach 45 Min. kam ich dann ganz leicht verschwitzt an der Grenze an. "Leider" war der Grenzübergang relativ unspektakulär. Austrittsstempel in Brasilien holen, auf ein Bus springen, welcher einem über die Brücke über den "Rio Iguazú" fuhr, Eintrittsstempel in Argentien holen, und schon war ich in "Puerto Iguazú" in Argentinien.

Nach exakt sechs Wochen war nun meine Zeit in Brasilien vorbei. Die Zeit war wie im Flug vorbei gegangen. Ich mag mich noch an meine Amazonasfahrt zu Beginn meiner Brasilienreise zusammen mit Frank erinnern, als wärs gestern gewesen. Apropos Flug. Geflogen bin ich in Brasilien nur einmal. Ich bin vor allem Bus gefahren, sehr viel Bus gefahren... ;-) Nur die Langstreckenbusfahrten zusammengerechnet waren dies:

  • Santa Elena - Boa Vista: 197 km, 2.5 h
  • Boa Vista - Manaus: 815 km, 11.5 h
  • Belém - Saõ Luis: 803 km, 15.5 h
  • Saõ Luis - Natal: 2107 km, 31 h
  • Natal - Salvador: 1111 km, 21 h
  • Salvador - Lençois: 425 km, 5.5 h
  • Lençois - Brasília: 1062 km, 22 h
  • Brasília - Belo Horizonte: 714 km, 11 h
  • Belo Horizonte - Ouro Prêto: 99 km, 2 h
  • Ouro Prêto - Rio de Janeiro: 429 km, 6.5 h
  • Rio de Janeiro - Curitiba: 835 km, 13 h
  • Paranaguá - Curitiba: 107 km, 1.5 h
  • Curitiba - Foz do Iguaçu: 633 km , 8 h

Im Total waren es 9'337 km bzw. 151 h (6.3 Tage) in Langstreckenbussen. Naja, Brasilien ist halt das grösste Land in Lateinamerika. Ich hoffe allerdings, dass ich nicht so bald wieder so viel Zeit in einem so kurzen Zeitraum in Bussen verbringen muss. Übrigens: Die 6.3 Tage müssen natürlich relativiert werden, da ich die meisten Fahrten in der Nacht durchführte (10 Nächte).

Kleiner Nachruf zu Brasilien: Ein wahnsinniges Land. Die Zeit in Brasilien hat mir sehr gut gefallen. Wenn da nur nicht die Probleme mit der Sprache gewesen wären. Kaum hatte ich mich an das Spanische gewöhnt, musste ich auf Portugisisch umstellen. Das hat häufig zu ein paar Verständigungsproblemen geführt. Und leider konnte ich mich natürlich auch nicht so gut mit den Einheimischen austauschen. Besonders eindrücklich in Brasilien sind die viel, z.T. extremen Gegensätzen: Nord und Süd, arm und reich, gesund und krank, schwarz und blond, etc. Nur beim Wetter gab es keine Gegensätze. Es war überall einfach nur heiss... ;-) Wenn ich Brasilien mit den zwei bis anhin besuchten Ländern, Kolumbien und Venezuela, vergleiche, kann ich sagen, dass die Brasilianer viel freundlicher waren als die Venezuelaner. Aber an die Freundlichkeit der Kolumbianer kommen sie nicht heran. Das Essen in Brasilien war besser und abwechslungsreicher als in Kolumbien und Venezuela zusammen. Die Frauen in Rio und weiter südlich sind einfach umwerfend. So, das wär's dann auch schon. Dieses Mal müsst ihre keine "philosophische" Abhandlung über mein zuletzt besuchtes Land lesen... ;-)

Am Samstagmorgen besichtigte ich dann den Nationalpark der Iguazú-Fälle auf der argentinischen Seite. Diese Seite der Wasserfälle fand ich fast noch imposanter als die brasilianische Seite, denn man kommt viel näher an die Wasserfälle heran. Allerdings hatte es in der Nacht zuvor stark geregnet, so dass es an diesem Morgen entsprechend bewölkt und feucht war. Die ausführliche Besichtigung, welche mit viel Laufen und viel Steigung verbunden war, trieb einem dann auch bei den heiss, schwülen Temperaturen den Schweiss "literweise" aus den Poren. (Bild 11: 'Salto Mbigua' und 'Salto Bernabé Mendez' von der 'Isla San Martin' auf der argentienischen Seite aus betrachtet)

Am späteren Nachmittag fuhr ich dann mit einem Bus zur argentinischen Grenzstadt "Posadas". Ich kam dort erst so gegen 22:00 an, und hatte ziemlichen Heisshunger. Zu meinem grossen Erstaunen fand ich um 23:00, nachdem ich mich in einem Hotel einquartiert hatte, im Zentrum eine Unmenge von offenen Restaurants vor, welche alle bis zum letzten Platz mit essenden Gästen gefüllt waren. Nach einem guten und günstigen Nachtessen in einem "trendigen" Restsurant bestellte ich mir zum Dessert noch ein Stück Schockoladentorte. Sensationell.... Das Teil war allerdings so gross, dass ich es zu meiner Schande nicht fertigessen konnte. Und gekostet hat es übrigens CHF 1.60. ;-) (Bild 12: 42° Grad sind in dieser Jahreszeit in dieser Gegend normal)

Anschliessend fragte ich dann noch einen jungen Kioskverkäufer, wo am Samstagnacht in "Posadas" jeweils die Post abgehen würde. Er erklärte mir dann, dass in "Posadas" der Ausgang jeweils so gegen halbzwei oder zwei beginnt. Naja, da ich von dem anstrengend Tag ziemlich müde war, lag ich nach einem abschliessenden, kurzen Abstecher im Casino dann um zwei Uhr schon im Bett, und träumte halt nur von den schönen Argentinierinnen.

Auch der Sonntag versprach wieder ein anstrengender Tag zu werden. Um 08:00 machte ich mich auf den Weg, um die Grenze nach Paraguay zu überqueren. Auch von diesem Grenzübertritt gibt es leider nichts Spezielles zu berichten, und schon bald stand ich beim Bus-Terminal von der paraguayanischen Grenzstadt "Encarnacíon". Mit einem Bus ging es dann nach "Trinidad", wo die Ruinen einer Jesuiten-Siedlung stehen. Die Ruinen sind zwar UNESCO-Weltkulturerbe, werden aber nur von ganz wenigen Touristen besucht. So kam es, dass ich abgesehen von einem argentienischen Pärchen der einzige Tourist war. (Bild 13: Ruine der Jesuiten-Kirche in Trinidad)

Im Verlauf des Nachmittages machte ich mich dann auf den Weg nach "Asunción", wo ich um 19:30 ankam. Aufgrund der Hinweise von paraguayischen Reisenden erschien es mir zu unsicher zu sein, um zu dieser Zeit im Zentrum noch ein Zimmer zu suchen. Ich nahm deshalb ein Zimmer vis-a-vis vom Bus-Terminal. Das war eine richtige Absteige. Ich hatte dann dort einen leicht peinlichen Auftritt. Als ich das Zimmer zusammen mit der Besitzerin anschauen ging, beklagt ich mich bei ihr über den hohen Preis, den für dieses Loch haben wollte. Und dass ich es schon nicht so toll finden würde, dass sie die Reisenden für diese schlechte Dienstleistung so abzocken würde. Sie schaute mich dann ein bisschen verdutzt an, sagte aber nichts. Sie zeigte mir dann noch ein anderes Zimmer für den gleichen Preis, welches ein bisschen besser war. Ich nahm dann dieses. Erst später realisierte ich, was das Zimmer eigentlich umgerechnet kostete. Ich hatte immer noch in argentinischen Pesos gerechnet. Damit hätte das Zimmer umgerechnet CHF 10.50 (25 Pesos) gekostet, was für diese Löcher definitiv zuviel gewesen wäre. Da ich mich aber schon in Paraguay befand, waren es unterdessen paraguayanische Guaranies, welche man zum Bezahlen verwenden musste, nicht mehr die argentinische Pesos. Das Zimmer kostete tatsächlich 25'000 Guaranies, was ungefähr CHF 5.40 sind. Das ist nicht einmal in Paraguay viel, denn drei grosse Flaschen Bier im Restaurant kosten etwa gleich viel. Naja, das kommt halt davon, wenn man von der vielen Reiserei gar nicht mehr genau weiss, wo man ist... ;-)

Freitag, 17. März 2006

Blog-Statistiken

Ich habe heute wieder einmal die Auswertungen der Besucher-Logs angeschaut. Da bin ich schon ein bisschen ins Staunen geraten, von welchen Ländern die Leute überall herkommen, die meinen Blog besuchen. Bin ja mal gespannt, wie sich das weiterentwickelt... ;-)


(Bild: Auswertung nach Länderherkunft meiner Blogbesucher)

Donnerstag, 16. März 2006

Andy's Link Collection

Web-Seiten von Reisenden:

Reiseplanung und Reiseausrüstung: Elektronikgeräte und Computer-Software für unterwegs: Länderinformationen: Weitere nützliche Internetadressen:

Dienstag, 14. März 2006

Andy's International Beer Review

Da ich gegen ein gutes Bierchen selten was einzuwenden habe, mache ich mir auf meiner Weltreise den Spass, alle probierten Biere aufzulisten und mit meinem subjektiven Rating zu versehen. Das wird bis ans Ende meiner Weltreise wahrscheinlich eine ziemlich lange Liste werden... ;-)

Nr.BiermarkeAlkoholgehaltAndy's Rating
 
Referenzbier
1Heineken (NL)5.0%***
Kolumbien
2Poker4.0%***
3Brava6.4%****
4Costeña4.0%***
5Club Columbia4.0%***
6Aguila4.0%****
7Aguila Light4.3%**
8Aguila Imperial6.0%***
9Pilsen4.0%**
10Bahia Limon4.0%**
Venezuela
11Polar4.0%**
12Polar Ice4.0%**
13Regional5.3%**
14Regional Draft5.0%**
15Regional Light4.3%**
16Solera6.0%****
17Solera Light4.3%**
18Vox Limon4.0%***
19Brahma Light4.0%**
20Cerveza Tovar5.3%****
Brasilien
21Skol (Pilsen)4.7%**
22Baracu (Altbier)5.4%**
23Antarctica (Pilsen)4.9%***
24Kaiser (Pilsen)4.5%**
25Brahma (Pilsen)4.7%***
26Brahma Extra (Pilsen)5.5%***
27Bohemia5.0%****
28Cerpa (Pilsen)5.3%****
29Nova Schin (Pilsen)4.7%**
30Primus (Pilsen)4.7%***
31Bavaria Premium (Pilsen)4.9%**
32Bossa Nova (Pilsen)4.7%***
33Xingo (Dunkelbier)5.4%***
34Crystal (Pilsen)4.5%**
35Itaipava (Pilsen)4.5%**
36Cintra4.7%***
Argentinien
37Iguana4.9%***
38Quilmes4.9%***
39Quilmes Bock6.3%***
40Isenbeck4.6%**
41Palermo4.9%***
42Schneider4.7%***
43El Bolsón (con Miel)4.7%***
44El Bolsón (con Cassis)4.5%***
45El Bolsón (con Frambuesa)4.5%**
46Ilegales Chabine4.5%***
47Valais (Colonia Suiza)?*****
48Andes4.9%***
49Salta4.7%***
50Salta Negra3.9%***
51Norte Blanca4.9%***
52Bieckert Oro4.9%**
Paraguay
53Baviera5.0%**
54Pilsen5.0%**
55Munich Imperial4.9%***
56Wesser5.0%***
57Ouro Fino5.0%***
Uruguay
58Pilsen5.1%**
59Patricia4.8%***
60Stella Artois (BE)5.2%***
Chile
61Kunstmann5.0%***
62Escudo5.5%**
63Cristal4.6%**
64Austral4.6%***
65Royal Guard5.0%***
66Baltica5.8%***
67Becker4.5%**
Bolivien
68Huari Pilsener4.9%***
69El Inca3.0%****
70Bock7.0%***
71Potosina5.0%**
72Paceña4.8%***
73Sureña Sesquicentenario?***
74Sureña 336.0%****
75Sureña Especial?***
76Saya Ale5.0%***
Peru
77Cusqueña5.0%**
78Arequipeña5.0%****
79Pilsen Callao5.0%***
80Cristal5.0%**
81Trujillo Pilsen5.0%**
Ecuador
82Pilsener4.2%***
83Pilsener Light3.4%***
84Club4.4%***
85Clausen4.8%**
Thailand
86Singha6.0%****
87Leo5.5%***
88Chang6.4%***
89Chang Draught5.0%***
90Cheers5.6%***
91Archa Beer5.6%**
92Thai Beer6.3%***
93Warsteiner Premium (DE)4.8%***
94Asahi (JP)5.0%***
95Kloster Bier (DE)5.2%***
Malaysia
96Carlsberg (DM)5.0%***
97Carlsberg Special Brew (DM)8.8%**
98Carlsberg Royal Stout (DM)8.0%**
99Carlsberg Chill (DM)5.0%***
100Tsingtao (CN)5.0%***
101Oranjeboom (NL)5.0%***
Singapur
102Tiger5.0%***
Indonesien
103Bintang5.0%***
104Bali Hai5.0%**
105Anker5.0%**
106Storm (Golden Ale)5.0%**
Philippinen
107San Miguel (Pale Pilsen)5.0%***
108San Miguel (Super Dry)5.0%***
109San Miguel (Strong Ice)6.3%**
110San Miguel light5.0%**
111Red Horse6.2%***
112Colt 456.5%***
113Colt Ice6.5%***
Kambodscha
114Anchor Smooth5.0%***
115Angkor5.0%****
116Bayon5.0%***
117Gold Crown4.5%***
118Klang5.0%****
Laos
119Beer Lao5.0%*****
120Beer Lao Dark6.5%***
121Beer Lao Light2.9%**
122Jinxing Beer (CN)4.0%***
123Jin Zhuang Yan (CN)3.6%**
China
124Tsingtao Premium4.0%***
125Tsingtao3.6%**
126Tsingtao light3.1%**
127Shifang Blue Sword4.0%**
128Jin Shancheng3.6%**
129Xue Hua (Snow Beer Special)3.6%***
130Xue Hua (Snow Beer Premium)3.6%***
131Xue Hua (Snow Beer Pure Ice)4.0%***
132Shenzhen Kingway Beer3.6%***
133Yanjing Beer3.6%***
134Blue Lion Beer4.0%***
135Shanshui> 4.0%**
136Liquan> 4.0%**
137Liquan Ice> 4.0%**
138Hai Zhu Beer> 4.7%***
139Harbin5.0%***
140Suntory Beer> 3.7%**
141Beijing Yanjing Beer4.0%**
Tibet
142Lhasa Beer4.6%***
143Tibet Spring4.6%****
144Tibetisches Gerstenbier (Heimbräu)?*
145Tibetisches Chang-Bier (Heimbräu)?***
146Pabst Blue Ribbon4.0%***
Nepal
147Everest5.8%***
148Nepal Ice5.5%***
149Gorkha5.5%***
150Tuborg (DK)5.5%***
151Golden Tiger7.0%***
Indien
152Kingfisher (Flasche)5.0%**
153Kingfisher (Fass)5.0%***
154Kingfisher Strong< 8.0%***
155eox 50016.0% bis 8.0%***
156Royal Challenge5.0%***
157King Cobra< 8.0%****
158Godfather 10000+< 8.0%***
159Haywards 5000< 8.0%***
160Thunderbolt< 8.25%***
161King's Black Label< 8.0%***
162Knock Out< 8.0%***
163UB5.0%***
Vietnam
164Saigon (Lager)4.3%**
165Saigon (Export)4.9%***
166Bia 3335.3%***
167Biere Larue4.5%***
168Đại Việt (Lager)5.2%**
169BGI (AUS)3.8%***
170Bivina3.8%***
171Halida4.5%**
172Bia Ha Noi4.6%***
173Legend4.6%***
Macau
174Macau Beer Blonde (Fass)?*****
175Macau Beer Lager (Flasche)4.0%****
Hong Kong
176Blue Girl Beer5.0%***
177Victoria Bitter (VB) (AUS)5.0%***
178Blue Ice Beer5.0%***
179Kirin (JP)5.5%***
180Golden King5.0%***
Mongolei
181Khan Bräu4.6%*
182Dschinggis4.7%***
183hite (KR)4.5%***
184Yah-uu4.5%***
185Sengur4.8%**
186Borgio5.5%**
187Borgio Gold5.2%**
188Cass Red (KR)6.9%**
189Cass Fresh (KR)4.5%**
190Golden Gobi5.1%***
191Golden Gobi Premium5.1%***
192Khar Khorum5.3%***
193Hollandia (HL)5.0%**
194Bavaria (HL)5.0%*
195Bavaria Peach (HL)0.0%***
196Cany5.0%*
197Holsten (DE)5.0%***
Russland
198Efes5.0%***
199Acapulco11.0%***
200Doctor Diesel6.5%***
201Baltika 24.7%**
202Baltika 34.8%***
203Baltika 45.6%***
204Baltika 55.3%***
205Baltika 76.5%***
206Baltika 85.0%***
207Baltika 98.0%**
208Baltika Koler5.0%***
209Dschingl4.6%**
210Melnik4.6%***
211Melnik Iz Bochonka5.2%***
212Melnik Svetloe4.6%***
213Kellers?****
214Oxota4.5%***
215Oxota8.0%***
216Belii Medved4.8%***
217Bochka Viderzhanne6.5%***
218Bochkarev Klassicheshoe5.5%***
219Arsenalnoe4.2%***
220Master Krepkoe8.0%***
221Patra8.0%***
222T4.0%*
223Kozel (CZ)3.7%**
224Hevskoe5.0%**
225Klinskoe Svetloe4.5%***
226Tinkoff5.5%***
227Tri Bogatirya4.5%**
228Stepan Pazin5.2%**
Finnland
229Lapin Kulta4.5% (III)**
230Sandels4.7% (III)***
231Olvi4.5% (III)***
232Urho4.7% (III)****
233Velvet4.7% (III)***
234Karhu4.6% (III)***
235Koff2.5% (I)**
Estland
236Saku Originaal4.6%***
237A. Le Coq4.7%**
238Puls Tume Kirsiõlu4.6%*
239Saku Abbey4.6%****
240Saku Rock5.3%**
241Saku Kuld5.2%**
Lettland
242Zelta Premium5.2%**
243Aldara Luksus5.2%***
244Bauskas Gaisais4.8%***
245Lāčplēsis5.2%***
246Aldaris Kviešu4.8%**
247Cēsu5.2%***
Litauen
248Švyturys Ekstra (lustige Werbung)5.2%***
249Kalnapilis5.0%***
250Tauras Pilsneris4.6%****
251Utenos Pilsener4.6%**
252Expert Euro5.0%***
Polen
253Lech Premium5.2%****
254Lech Mocny6.2%****
255Warka5.7%****
256Żubr6.0%***
257Tyskie5.6%***
258Żywiec5.6%***
259Tatra (Jasne Pełne)6.0%***
260Redd's Red4.5%*
261FreeQ4.5%*
262Junak Premium5.7%***
263Goolman5.0%**
Deutschland
264Berliner Pilsener5.0%***
265Berliner Kindl5.1%***
266Beck's4.9%***
267Beck's Gold4.9%***
268Beck's Green Lemon2.5%***
269Berliner Bürgerbräu Rotkehlchen5.3%***
270Astra4.9%***
271Veltins4.8%***
272Berliner Schlossplatz Naturtrüb5.4%***
273König Pilsener4.9%***
274Staropramen (CZ)5.0%***
275Krombacher4.8%***
276Cab (Beer & Cola)2.5%***
277Radeberger4.8%****
278Schöfferhofer Weizen5.0%****
279Gaffel Kölsch4.8%***
280Diebels4.9%***
281Meckatzer Löwenbräu5.2%****
282Schwarzbräu Schweden Pils5.0%**
283Rothaus Pils Tannen Zäpfle5.1%***
284Pilsner Urquell (CZ)4.4%*****
285Augustiner-Bräu Edelstoff5.6%****
286Erdinger Weissbier5.3%****
Belgien
287Trappist Westmalle9.5%Weltklasse
288Trappist Rochefort 89.2%Weltklasse
289Duvel8.5%Weltklasse
290Cuvee de Strolls7.0%****
291Satan Gold8.0%Weltklasse
292Liefmann Kriekbier6.0%****
293Barbär Blond met Honing8.0%*****
294Jupiler5.2%***
295Sint Gummarus Dubbel7.1%Weltklasse
296Sint Gummarus Tripel8.3%Weltklasse
297Kriek Boon6.5%**
298Delirium Tremens8.5%Weltklasse
299Kasteel11.0%Weltklasse
300Hoegaerden5.0%*****
301De Koninck5.0%*****
302Corsendonk Blond6.5%Weltklasse
303Leffe Donker6.5%*****
304Kwak8.1%*****
305La Gauloise6.3%****
Schweiz
306Feldschlösschen Original4.8%****
307Cardinal Lager4.8%**
308Hürlimann Lager4.8%***
309Gurten Lager4.8%***
310Ueli Reverenz5.0%****
311Ueli Weizen5.0%*****
Erläuterungen und Legende:

Ich habe als Referenzbier das Heineken-Bier genommen. Nicht dass Heineken das beste Bier wäre, aber es ist eines, welches alle kennen. Alle meine subjektiven Bewertungen beziehen sich darauf, ob ein Bier besser oder schlechter als ein Heineken ist. Als Vergleich habe ich am Ende der Liste noch ein paar Schweizer Biere nach dem gleichen Prinzip bewertet. Weitere Bierbewertungen können z.B. bei "http://www.ratebeer.com/" gelesen werden. "http://beerme.com/breweries/" führte ausserdem eine umfangreiche Datensammlung von Bierbrauereien und Biersorten.

Legende
* = sehr schlecht (sehr viel schlechter als Heineken)
** = schlecht (schlechter als Heineken)
*** = ordentlich (ähnlich wie Heineken)
**** = gut (besser als Heineken)
***** = sehr gut (sehr viel besser als Heineken)
Weltklasse = spezielle Bewertung für belgisches Bier, welches zu gut ist, um mit einem ordinären Heineken verglichen zu werden
fett = bestes Bier eines Landes
(XY) = Biere, welche in einem Land als Import-Biere verkauft werden, sind jeweils unter demjenigen Land aufgeführt, in welchem ich das entsprechende Bier zum ersten mal probiert habe. Der ISO-Code des Herkunftslandes in Klammern hinter dem Biernamen kennzeichnet solche Biere.